Düsseldorf "Garage Oberkassel ist schlecht vermarktet"

Düsseldorf · Die Parkplatzstreit betrifft viele Innenstadtteile. Aber vor allem in Oberkassel wird er derzeit besonders heftig geführt. Dort sind die Straßen oft von Wildparkern verstopft, aber die Tiefgarage steht leer.

 Der Zugang zur Tiefgarage in Oberkassel: Meist stehen dort weit über 200 Parkplätze leer.

Der Zugang zur Tiefgarage in Oberkassel: Meist stehen dort weit über 200 Parkplätze leer.

Foto: Andreas Endermann

Bis zum Ende des Jahres sollen die Parkregeln auf einem großen Teil der Straßen Oberkassels verschärft werden. Bisher gab es dort vormittags und nachmittags jeweils mehrere Stunden die Möglichkeit, mit einer Parkscheibe sein Auto abzustellen. Das jedoch ärgerte viele Anwohner, denen ihr — unbeschränkt gültiger — Anwohnerausweis nichts bringt, weil Pendler die bisherigen Regeln nutzten, um ihr Fahrzeug parken zu können und dann mit der Bahn bequem in die Stadt zu fahren.

Dies jedoch wird sich bald ändern. Auch mit Blick auf die neue, aber meist leer stehende Tiefgarage, die vor wenigen Monaten auf dem Barbarossaplatz fertig wurde. Denn man will Auswärtige zwingen, die Parkgarage zu nutzen.

Stadtteilpolitiker sehen die Vermarktung der Garage sehr kritisch. Schon bei der Kirmes, aber auch bei anderen Großveranstaltungen ist ihnen aufgefallen, dass nach ihrer Einschätzung nicht deutlich genug auf die neue Parkmöglichkeit hingewiesen wurde. Ergebnis: Auch wenn es sich in anderen Straßen knubbelte, stand die Garage leer. Das sei durch eine bessere Beschilderung über Oberkassel hinaus leicht zu verändern, heißt es. Ein Mitglied der Bezirksvertretung: "Die Garage wird sehr schlecht vermarktet, das muss besser werden." Man will erreichen, dass auch Auswärtige die Vorteile dieser Garage erkennen: Wer dort seinen Wagen abgestellt hat, der kann dann ab Luegallee binnen weniger Minuten bis in die Innenstadt fahren. Allerdings ist das Parken dann nicht mehr gratis.

Kritik gibt es auch an den Preisen der Garage. Da kostet die erste Stunde zwar inzwischen deutlich unter zwei Euro, aber die Preise für Dauerparkplätze werden noch immer als zu hoch empfunden — zumal sie in der Spitze bei knapp 200 Euro pro Monat liegen.

Dann jedoch darf man seinen Wagen als "Very important car" ansehen: Mit dieser Formulierung wirbt der Parkhausbetreiber für besonders privilegierte Stellplätze. Die sollten allerdings in der ursprünglichen Planung noch weitaus teurer sein. Aber angesichts schleppender Nachfrage ging man mit den Preisen herunter. Und auch das Angebot für Dauerparker, man habe mit der Dauerkarte "freie Platzauswahl" bedeutet im Umkehrschluss, dass man bei einer womöglich irgendwann eintretenden starken Nutzung schauen muss, wo man seinen Wagen abstellen kann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort