Düsseldorf Französischer Ex-Minister zu Gast

Düsseldorf · Bruno Le Maire war als Redner im Düsseldorfer Industrie-Club.

 Gerhard Cromme, Bruno Le Maire, Christiane von der Groeben und Cornelis Canenbley (v.l.)

Gerhard Cromme, Bruno Le Maire, Christiane von der Groeben und Cornelis Canenbley (v.l.)

Foto: Christoph Göttert

Er gilt in seiner Heimat als politischer Hoffnungsträger: Bruno Le Maire (45), während der Präsidentschaft von Nicolas Sarkozy (2007-2012) zunächst zuständig für die Pflege der deutsch-französischen Beziehungen und dann Agrarminister, nahm im Industrie-Club kein Blatt vor den Mund, als er den derzeitigen Zustand seines Landes beschrieb. "Frankreich steckt in einer tiefen wirtschaftlichen und politischen Krise. Da werden wir nur herauskommen, wenn wir zu harten Entscheidungen bereit sind."

Le Maire, der im Herbst den Vorsitz der von Skandalen und internen Querelen gebeutelten konservativen UMP übernehmen will, plädierte für klaren Ansagen: "Wir brauchen Reformen, wie sie auch hier in Deutschland durchgeführt wurden. Wie brauchen unsere Version von Hartz IV."

Im voll besetzten Saal des Düsseldorfer Industrie-Clubs zeigte sich Renée Gualano-Bocklage, Präsidentin der Wirtschaftsvereinigung Club des Affaires, beeindruckt von der klaren Analyse Le Maires. Cornelis Canenbley, Präsident des Deutsch-Französischen Kreises, verlieh sogar einer gewagten Hoffnung Ausdruck. "Wir würden Sie hier in einigen Jahren gerne wieder empfangen - als Bruno Le Président!"

(bee/tb)
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