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Düsseldorf Feuerwehr trainiert Rettung vom Baukran

Düsseldorf · Auf einer Baustelle in Oberkassel übten die Höhenretter den Ernstfall in 40 Meter Höhe.

 Am Boden übernimmt der Notarzt den aus seiner Kabine geretteten Kranführer, bei der Übung gespielt von einem Höhenretter.

Am Boden übernimmt der Notarzt den aus seiner Kabine geretteten Kranführer, bei der Übung gespielt von einem Höhenretter.

Foto: Feuerwehr

50-mal im Jahr werden sie zu Hilfe gerufen, die mehrfach ausgezeichneten Höhenretter der Düsseldorfer Berufsfeuerwehr. Und zwar immer dann, wenn's kompliziert wird: Wenn sich ein Arbeiter auf einem Gerüst verletzt, oder in eine tiefe Grube stürzt, Fensterputzer in ihrer Gondel in Not geraten oder sich die Fenster eines Hochhauses lockern — für all das müssen die Männer fit sein, die nicht bloß klettern können.

Was sie jetzt auf einer Oberkasseler Baustelle trainierten, gehört zum Standardprogramm und kommt gar nicht so selten vor: Rettung eines Kranführers aus seiner Kabine. "Wenn ein Kranführer einen Herzinfarkt erleidet, kann ihm da oben kaum jemand helfen", sagt Höhenretter Jörg Janssen. Außer eben den Höhenrettern, die von der Leitstelle direkt gerufen werden, wenn sie eine solche Notfallmeldung bekommt. Auch für die Übung machten sich die fünf Höhenretter, die in der Wache an der Münsterstraße stationiert sind (und dort im umgebauten Schlauchturm regelmüßig trainieren), sofort auf den Weg nach Oberkassel. Der erste von Ihnen klettert — den gut 50 Kilogramm schweren Rucksack mit dem Equipment für die Erstversorgung auf dem Rücken — zügig in die Kabine in 40 Meter Höhe. Ihm folgen drei Kollegen mit weiterem Gerät, einer Trage und Seilen.

Die Diagnose stellt ein Notarzt am Boden, mit dem der Ersthelfer permanent im Funkkontakt steht. Als ausgebildeter Rettungsassistent darf er auch Infusionen legen und Medikamente verabreichen. Im Übungsszenario lautete die Diagnose Schlaganfall. Die Behandlung in der engen Kanzel ist kompliziert. Denn der Retter muss sich nicht nur um den reglosen Patienten kümmern, sondern dabei sich selbst und seine Gerätschaften vorm Absturz sichern. Ist der Kranführer dann sicher auf der Trage mit Gurten fixiert, geht's per Flaschenzug abwärts. Der Höhenretter bleibt an seiner Seite, behält auch beim Abseilen EKG und Infusion im Blick. Das erfordert höchste Konzentration, die in der Übung alle bewiesen. Ausbilder Janssen ist zufrieden und plant bereits das nächste Training.

Im wahren Leben geht es nicht immer um Kranführer. Zuletzt holten die Höhenretter im Juli zwei Männer von einem 50 Meter hohen Kran, die dort aus Ärger über ihren Chef hinauf geklettert waren. Und sie mussten auch schon in Willich helfen, als drei betrunkene Jugendliche auf einem Baukran feierten.

(RP)
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