Lokalsport Torras will beim SC West für Tore sorgen
Düsseldorf · Nach der verkorksten Saison gibt es bei den Oberkasselern Veränderungen auf allen Ebenen.
Die vergangene Saison war eine gebrauchte für den ambitionierten Fußball-Landesligisten SC West. Optimisten werden sagen, dass man den siebten Platz der Vorsaison bestätigen konnte, aber angestrebt war eine Position unter den besten Fünf. Das Abschneiden als stärkstes Team aus Düsseldorf entpuppte sich als Seifenblase. Allerdings hatte sich dies früh abgezeichnet, denn die internen Unruhen waren schnell an die Öffentlichkeit gelangt. Auslöser war die Vertragsauflösung von Ex-Coach Harald Becker nach Rückrundenbeginn.
Schnee von gestern. Der SC West hat seine Lehren gezogen und will gestärkt das neue Kapitel beginnen. Dabei hat Marcus John das Erbe von Becker angetreten. Der 39-Jährige war zuletzt Co-Trainer beim A-Jugend-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach. Seine aktive Zeit beschreibt er wie folgt: "Ich habe etwa 300 Spiele in der Regionalliga, der damaligen dritten Liga, bestritten. Durch einen Schien- und Wadenbeinbruch habe ich dann die berufliche Laufbahn eingeschlagen." Beheimatet war der gebürtige Frankfurter auf der "Zehner-Position" und später auch auf dem linken Flügel. Kein Wunder, dass er sagt: "Vor allem die offensive Ausbildung der Spieler liegt mir am Herzen. Wir wollen attraktiven Fußball zeigen, keinen Ergebnisfußball."
Vom erhofften Hurra-Fußball gab es in der Vorbereitung schon einiges zu sehen. Sieben Siege verbuchen die Oberkasseler, zuletzt gegen den TV Grafenberg mit 8:1. Dabei sorgte besonders die rechte Seite mit Nils Dames, Tim Karvang und Ricardo Garcia Torras für viel Furore. Als Hoffnungsträger darf zudem Simon Deuß gelten. Der Zugang aus Willich schießt Tore am Fließband.
Veränderungen gibt es aber nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch im Vorstand. "Wir haben innerhalb der Führung die Aufgaben geändert. Ich werde die erste Mannschaft betreuen und unser neuer Abteilungsleiter Christoph Gollak wird sich mit Stefan Henkel – dem neuen Jugendobmann – um den Nachwuchs kümmern", erklärt Geschäftsführer Frank Laurini. Der interne Zwist mit Becker habe das Vorstandskarussell aber nicht angekurbelt. "Es waren private Gründe", sagt Laurini ausdrücklich.
Der SC West startet mit neuen Gesichtern in die neue Saison, die Erwartungen sind dementsprechend groß. Trainer John bittet allerdings um etwas Geduld. "Wir wollen erst einmal in die zweigleisige Landesliga. Zurzeit sind es ja noch drei Gruppen, die auf zwei reduziert werden. Die Mannschaft muss sich erst noch finden." Die nötige Rückendeckung scheint vom Vorstand jedenfalls gegeben. "Wichtig ist es, ein homogenes Team aufzubauen. Demnach werden wir nicht enttäuscht sein, wenn wir am Ende auf einem achten oder neunten Platz landen", sagt Laurini.