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Auftritt in der Nachtresidenz Erste Probe für Dieter Nuhrs TV-Show

Düsseldorf · Am Anfang durfte er sprechen wie Dieter Thomas Heck, am Ende begegnete er "dem Schöpfer": Noch mehr hätte Dieter Nuhr kaum erwarten können für den ersten Probedurchlauf seiner künftigen TV-Show "Nuhr so" in Düsseldorf. Weil die ZDF-Sendung live ausgestrahlt wird, übte Nuhr schon mal den sekundengenauen Beginn und eröffnete sie wie einst Heck die Hitparade:

 Dieter Nuhr: "Ich habe ein bisschen in der Bibel gelesen, ein bisschen im Koran und auch in der 'Bild'-Zeitung."

Dieter Nuhr: "Ich habe ein bisschen in der Bibel gelesen, ein bisschen im Koran und auch in der 'Bild'-Zeitung."

Foto: ddp

"Es ist 22 Uhr 44 und 33 Sekunden." Pünktlich zum Start seiner neuen Sendung bekam Nuhr gestern Abend den Deutschen Comedypreis 2009 in der Kategorie "Bester Komiker" zuerkannt.

Zum Konzept von "Nuhr so" gehören E-Mails der Zuschauer, die dem Moderator am Ende eingeblendet werden und die er kommentiert. So erhielt er das Foto eines Fans, der ein T-Shirt der Rockband "Kreator" (zu deutsch: der Schöpfer) trug. "Ich glaube übrigens, dass der Schöpfer wirklich ein Mann ist. Wäre es eine Frau, würde sie zu uns sprechen", sagte Nuhr.

"Nuhr so" läuft ab dem 3. November, 22.45 Uhr, und wird das Geschehen der Vorwoche behandeln, alles von der B-Promi-Schwangerschaft bis zur Koalitionsverhandlung. Geplant sind zunächst vier Folgen, danach entscheiden Sender und Künstler, ob sie 2010 weitermachen. Um sich an die neuen Umstände zu gewöhnen, probte Nuhr nun schon einmal vor Publikum im Club Nachtresidenz.

Zu diesen neuen Umständen zählen auch die Autoren, mit denen der 48-Jährige zusammenarbeitet. "45 Minuten aktuelles Programm schaffe ich jede Woche nicht alleine", sagte Nuhr im RP-Gespräch.

Noch ein Forschungsprojekt?

Und so plauderte Nuhr munter und galant von einem Thema zum anderen, erzählte, dass er sich impfen lassen werde ("Gegen Typhus, man muss ja nicht jede Mode mitmachen") und was er vom Prozess Ottfried Fischers gegen zwei Prostituierte hält ("Wer rechnet denn auch damit, dass Prostituierte nur auf Geld aus sind?").

Mitten in die Geschichten platzte immer wieder eine Melodie, die Rubriken der Sendung ankündigte. So will Nuhr Entdeckungen der Wissenschaft, Skurriles aus aller Welt oder noch nicht ausgesprochene, aber höchst verdiente Würdigungen in die Show einbauen. Aus der Forschung brachte der Kabarettist das Ergebnis mit, dass sich nur ein Drittel aller Männer nach dem Toilettenbesuch die Hände wäscht. "Ich würde da gleich noch ein Forschungsprojekt anregen," sagte Nuhr. "Wenn zwei Drittel aller Männer sich nach dem Toilettengang nicht die Hände waschen, wie kommt es dann, dass 98 Prozent mit feuchten Händen wieder raus kommen?"

Nach der Show wirkte Nuhr überrascht. "Die 45 Minuten gingen unglaublich schnell um", sagte er. "Das ist schon etwas anderes als ein Bühnenprogramm: kurzlebiger, trashiger." Freude machen ihm dabei die Einwürfe des Publikums. "Da kommt sicher viel Kreatives auf uns zu, wenn sich schon beim ersten Mal der Schöpfer meldet."

(RP)
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