Überwachung von Standorten Düsseldorf sagt verdreckten Müll-Containern den Kampf an

Düsseldorf · Nach dem Brandbrief von OB Thomas Geisel haben Awista und Verwaltung verschiedene Maßnahmen vereinbart, um die Stadtsauberkeit sofort zu verbessern. So werden die 50 dreckigsten Container-Standorte nun täglich überwacht.

 Diesen Container an der Berliner Allee hat RP-Leser Ulrich Matysik fotografiert. Wie viele Düsseldorfer ärgert er sich über den Müll.

Diesen Container an der Berliner Allee hat RP-Leser Ulrich Matysik fotografiert. Wie viele Düsseldorfer ärgert er sich über den Müll.

Foto: Ulrich Matysik

Verdreckte Containerstandorte sollen ab sofort schneller gereinigt werden. Darauf und auf weitere Sofortmaßnahmen haben sich Stadt und Awista am Dienstag geeinigt. Mit dem Programm reagieren sie zum einen auf die Kritik von Oberbürgermeister Thomas Geisel an dem Abfallwirtschafter, aber auch auf Kritik von Bürgern, die immer wieder vor allem auf zugemüllte Container aufmerksam machen.

Festgezurrt wurde das Paket von Umweltdezernentin Helga Stulgies und den Spitzen der Awista. Verabredet wurde nach Angaben der Stadt unter anderem eine tägliche Kontrolle der „50 problematischsten Containerstandorte durch die Awista“, wie es heißt. Um welche Standorte es sich genau handelt, teilte die Stadt auf Anfrage zunächst nicht mit. Ziel sei es, nach dem Motto „gesichtet, gemeldet, geräumt“ Vermüllungen an Containerstationen schneller als bisher zu entdecken und zu entfernen. Die verstärkte Überwachung der Standorte soll zudem dazu führen, dass zum Beispiel wildes Abladen von Müll an den Containern unterbunden und geahndet wird. Verstärkt wird die Awista zudem auf Gewerbetreibende zugehen und diese auf die Nutzung der kostenpflichtigen blauen Gewerbetonne hinweisen. „Die Awista wird für die Leerung und Sauberhaltung der Containerstandorte zusätzliches Personal einsetzen“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Wie viel das kostet und wie das finanziert wird, beantwortete die Verwaltung auf Anfrage am Dienstag nicht.

Vergangene Woche hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) einen Brandbrief an Awista-Chef Peter Ehler geschrieben. Der OB beklagte darin den „vermüllten und verwahrlosten“ Zustand einiger Container, ärgerte sich außerdem, dass Tage nach dem Jahreswechsel noch Silvestermüll auf den Straßen zu finden war. Es entstünde der Eindruck, die Awista erwirtschafte ihre Profite auch zulasten der Servicequalität, schrieb er darin und forderte ein Konzept zur Verbesserung der Situation.

Das Sofortprogramm soll indes nur ein erster Baustein in der weiteren Verbesserung der Stadtsauberkeit sein, betonte Geisels Büroleiter Jochen Wirtz auf Anfrage. „Wir werden uns auch die Verträge mit der Awista anschauen“, sagte er. Zu überlegen sei etwa, ob die Awista ihre Taktung ändern müsse: „An einigen Containerstandorten werfen die Leute vor allem am Wochenende ihren Müll weg – da wird nicht geleert. Vielleicht muss man das anpassen“, nennt er ein Beispiel.

Beide Seiten, Awista und Stadtspitze, sehen weiteren Handlungsbedarf und sind sich einig, „dass weitere Anstrengungen nötig sind, um kontinuierlich und flächendeckend ein positives Erscheinungsbild“ zu gewährleisten, heißt es. Dazu habe schon das 2018 gestartete Programm zur Stadtsauberkeit beigetragen. In dessen Rahmen wurde beispielsweise eine Melde-App für das Smartphone entwickelt, mit der Bürger Verschmutzungen melden können. Ebenso gibt es eine Offensive gegen Unkraut, und um das Problem der verdreckten Container in den Griff zu bekommen, sollen in diesem Jahr alle Häuser eine blaue Tonne bekommen, so dass Standorte nach und nach abgeschafft werden können.

Dass vor allem verdreckte Container ein Problem sind, haben auch viele Zuschriften an unsere Redaktion gezeigt – viele Leser machten dafür aber auch das Müllverhalten einiger Bürger mitverantwortlich.

Unsere Autorin Laura Ihme bewertet es positiv, dass sich etwas bewegt, fragt aber auch: Warum erst jetzt? Ihren Kommentar lesen Sie hier.

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