Tipps für Düsseldorf In Oberkassel lässt es sich gut leben
Düsseldorf · Der linksrheinische Stadtteil Oberkassel zählt zu den gutsituierten Gegenden Düsseldorfs. Man kann dort aber auch durchaus ganz ungezwungen Spaß haben.
Oberkassel gehört zu den gehobenen und schönsten Stadtteilen Düsseldorfs. Das liegt an seiner Lage am Rhein und an viel Grün, es hat aber auch etwas mit „Glück“ zu tun. Denn der linksrheinische Stadtteil blieb von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont, sodass die Jugendstilfassaden nahezu lückenlos erhalten blieben, die Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Fünf Tipps für den Stadtteil im Linksrheinischen:
1 Die Rheinwiesen zwischen Rheinknie- und Oberkasseler Brücke sind auch außerhalb Düsseldorfs bekannt. Das mag an der großen Rheinkirmes liegen, die – wenn Corona sie nicht ausfallen lässt – einmal im Jahr dort stattfindet. Die Flussauen sind aber mehr als ein großer Kirmesplatz, sie sind Treffpunkt für Jung und Alt und Luxus für eine Großstadt. Es wird zusammen gejoggt, im Sommer gegrillt und gefeiert (manchmal zum Leid der Anwohner), und bei gutem Wind steigen viele, viele Drachen zum Himmel. Doch manchmal muss man sich die Rheinwiesen auch teilen: Immer dann, wenn die Schäfer ihre Tiere zum Grasen an den Rhein führen.
2 Wenn man Oberkasseler nach ihren liebsten Cafés fragt, dann wird fast immer auch das Muggel an der Dominikanerstraße 4 genannt. Es ist nicht nur ein Café, sondern auch Bar und Restaurant, und nicht nur wegen seiner Lage im Herzen des Stadtteils ist das Muggel zu einer Institution im Linksrheinischen geworden. Sehen und gesehen werden ist das Motto rund um das Bistro, das von seinen Gästen gerne auch als die gute Stube von Oberkassel bezeichnet wird. Vor Corona war es üblich, dass es mittwochs auf dem Gehweg kein Durchkommen mehr gab und die Gäste den Bürgersteig, teilweise die Parklücken und bei bester Wetterlage auch schon einmal die Fahrbahn blockierten. Highlight des Szenelokals: das Programmkino im Keller.
3 Der Abenteuerspielplatz Oberkassel am Brüggener Weg 8 ist ein pädagogisch betreuter Spielplatz, der seit 50 Jahren existiert. Ursprünglich nur als Sommerferienangebot gedacht, weckte das Angebot so viel Begeisterung bei Klein und Groß, dass Eltern einen Verein gründeten und die Stadt ein Gelände zur Verfügung stellte. So entstand der Abenteuerspielplatz e.V. und seither besuchten viele Kinder – und Eltern – den „ASP“. Was man dort alles machen kann? Viel: Bretter-Buden bauen, Feuer machen, Schmieden, Stockbrot backen, Fußball auf dem Bolzplatz spielen, Bouldern, Tiere füttern, Tarzanschaukeln, Tischtennis und Basketball spielen, Töpfern etc..
4 Das Rheinblick 741 war das größte Projekt, das im vergangenen Jahr im Linksrheinischen eröffnet wurde. Das neue Schwimmbad an der Heerdter Stadtteilgrenze, dessen Architektur an einen im Rhein liegenden Kieselstein erinnert, ist nicht nur aus schwimmsportlicher Sicht eine Bereicherung, sondern auch eine zentrale Sport- und Begegnungsstätte für die linksrheinischen Stadtteile. Der Neubau ist Schwimmstätte, aber auch Treffpunkt für den Sport, für Bürger und die Politik – die Sitzungen der Bezirksvertretung 4 finden zum Beispiel im Obergeschoss mit Rheinblick statt.
5 Die Hausbrauereien aus der Altstadt sind vielen Menschen ein Begriff: Uerige, Schlüssel, Schumacher, Füchschen und Kürzer. Im Linksrheinischen gibt es eine Brauerei, deren Alt wie ein Fleischeintopf heißt. Das Gulasch Alt wird seit dem Jahr 2011 im Alten Bahnhof am Belsenplatz gebraut. In der „Altbierwelt“ steht, dass das Gulasch Alt ein hervorragendes, vollmundiges Altbier in bester Hausbrauerei-Tradition sei und sich hinter den Sorten aus der Altstadt nicht zu verstecken bräuchte. Und warum heißt das Alt nach dem Fleischeintopf, obwohl es mit Gulasch nun gar nichts zu tun hat? Es liegt an Klaus Unterwaining. Der Betreiber des Alten Bahnhofs wird wegen seiner Leidenschaft für den Eintopf von seinen Freunden „Gulasch“ genannt, sodass er den Spitznamen an sein Bier einfach weitergab.