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Mobile Redaktion Ärger in Benrath um Flüchtlingsheim

Düsseldorf · Bei der Mobilen Redaktion war das möglicherweise geplante Flüchtlingsheim in Benrath das beherrschende Gesprächsthema.

 Bei der Mobilen Redaktion diskutierten RP-Redaktionsmitglied Arne Lieb (3.v.l.) und RP-Mitarbeiterin Emily Senf (2.v.r) mit Besuchern.

Bei der Mobilen Redaktion diskutierten RP-Redaktionsmitglied Arne Lieb (3.v.l.) und RP-Mitarbeiterin Emily Senf (2.v.r) mit Besuchern.

Foto: Christoph Göttert

Die Unsicherheit um das leerstehende Krankenhaus an der Hospitalstraße sorgt in Benrath für viel Ärger. Immer wieder kam das Gespräch bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post, die am Samstag in der Fußgängerzone Station machte, auf das Gebäude, in dem die Stadt möglicherweise mittelfristig 60 bis 80 Asylbewerber unterbringen will. Wie viel an diesen Gerüchten dran ist, wissen aber selbst die Bezirksvertreter bislang nicht.

Viele Besucher der Mobilen Redaktion beklagten, dass die Stadtverwaltung sich weigert, in dieser Sache Klartext zu reden — und den Düsseldorfer Süden schon häufig benachteiligt hat. "Benrath ist ein Stiefkind geworden", meinte etwa Anwohnerin Gerda Lohmann.

Viele Fragen um das Krankenhaus sind offen. Wolfgang Klein von der Wohnprojektgruppe "Miteinander wohnen in Benrath" ist erzürnt, weil er für das Gebäude bereits vor rund 1,5 Jahren bei der Bezirksvertretung ein komplettes Projekt vorgestellt hatte, das vorsah, es in Kooperation mit der Diakonie zum Mehrgenerationenhaus zu machen. Er fragt sich, wieso nun eine andere Nutzung vorgezogen werden soll. Bezirksvorsteher Heinz-Leo Schuth erzählte, dass sich Pfarrer Thomas Vollmer Sorgen um die Kapelle macht, die regelmäßig genutzt wurde, als in dem ehemaligen Krankenhaus noch das Seniorenheim war. Das Dach ist undicht, und vor rund drei Jahren hatte die Bezirksvertretung eine Sanierung genehmigt. Was daraus wird, wenn nun das Asylbewerberheim kommt, weiß niemand.

Landtagsabgeordnete Walburga Benninghaus (SPD), die zum Gespräch dazukam, beklagte die fehlende Kommunikation der Stadtverwaltung. Es sei vorgeschrieben, dass Düsseldorf wegen der steigenden Anzahl von Asylbewerbern neue Heime einrichten müsse. Man müsse die Bürger aber rechtzeitig über die genauen Pläne informieren, damit sich Akzeptanz entwickeln könne. "Es ist unerfreulich, wenn nicht mal wir Politiker den Bürgern Frage und Antwort stehen können."

Ein weiteres Anliegen vieler Benrather in Richtung Stadtverwaltung: "Die Stadt muss in ihrem Marketing das Schloss Benrath besser herausstellen." Das findet zum Beispiel Adelheid Klaholz vom Verein Freunde Schloss und Park Benrath. "Man hat manchmal den Eindruck, dass gar nicht bemerkt wird, was für einen Schatz Düsseldorf mit dem Schloss besitzt."

Auf der Wunschliste vieler Benrather steht auch eine bessere Verkehrsanbindung. Die U74, so wurde mehrfach beklagt, fährt zu selten, der Anschluss an die 701 in Holthausen funktioniere nicht. Außerdem, so beschwerten sich mehrere ältere oder gehbehinderte Besucher, fehle ein barrierefreier Einstieg an vielen ÖPNV-Haltestellen.

Auch der langwierige Ärger um die "Angströhre" unter den Bahnschienen beschäftigt die Benrather weiter. "Ärgerlich, dass Stadt und Bahn sich nicht zuständig fühlen", fand Dieter Hilgenstock von der "Tunnelgruppe". Er hofft, dass sich der Tunnel durch schöne Bemalung von Spraykünstlern mit wenig Aufwand angenehmer gestalten lässt. Ernst Welski, der für die Grünen in der BV sitzt, setzt sogar auf ein baldiges Ende des Tunnels, weil das darüber liegende Rangiergleis möglicherweise überflüssig werde. Er findet: "Der Tunnel muss weg."

(RP/jco/ila)
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