Düsseldorf 140 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge
Düsseldorf · In den Einrichtungen des Kinderhilfezentrums werden zurzeit an die 140 minderjährige Flüchtlinge betreut, die ohne ihre Eltern hier angekommen sind. Das erklärte gestern Sozialdezernent Burkhard Hintzsche im Integrationsrat auf eine Anfrage von SPD-Ratsfraktion und Internationaler Liste der SPD nach der Situation minderjähriger Flüchtlinge.
Die von Ratsherr Olaf Lehne (CDU) aufgeworfene Frage, ob unter den Jugendlichen auch Kindersoldaten seien, beantwortete Ratsmitglied Philipp Tacer (SPD). Er habe kürzlich das Psychosoziale Zentrum besucht: "Dort werden auch traumatisierte Kinder betreut, die in ihren Heimatländern als Soldaten eingesetzt wurden."
Für alle Kinder, ob Flüchtlinge oder nicht, gelte die Schulpflicht, erklärte Hintzsche. Gleiches gelte für den Anspruch ab dem vollendeten ersten Lebensjahr auf eine Förderung in einer Tageseinrichtung oder in einer Kindertagespflege.
Auf der Küpperstegerstraße in Wersten wurden im Sommer zwei Häuser für Flüchtlingsfamilien renoviert. Sie besuchten regelmäßig den Awo-Aktivtreff und beteiligten sich an unterschiedlichen Aktionen. Auf dem Gelände der Lacombletstraße gibt es mobile Angebote: Wöchentlich fährt der Sportactionbus den Ort an. Der Kunstbus des Jugendamts kommt jeden Samstag vorbei.
In den Grundschulen würden die Kinder überwiegend in die Regelklassen eingegliedert, erklärte Hintzsche. Parallel erhalten sie in speziellen Gruppen eine Sprachförderung. Weil die Jungen und Mädchen möglichst nahe der Unterkunft eine Schule besuchen sollten, seien einige Grundschulen und Stadtteile stärker mit der Integration von Flüchtlingskindern betraut als andere.
An weiterführenden Schulen würden die Kinder und Jugendlichen zunächst in Förderklassen unterrichtet, um sie sukzessive in die Regelklassen einzugliedern.
Für Kinder im Vorschulalter mit besonderem Sprachförderbedarf soll es künftig ebenfalls ein Angebot für fünf Stunden pro Woche in einer Kita geben.
