Düsseldorf Engpass Schadowstraße sorgt für Staus

Düsseldorf · Die Bauarbeiten für die Wehrhahn-Linie verursachen Bahnchaos und Staus. Die Achse Wehrhahn - Schadowstraße ist größtes Nadelöhr: Die Bahnen dort haben fünf bis zehn Minuten Verspätung. In der Adventszeit drohen mehr Probleme.

Die Achse Wehrhahn-Schadowstraße ist ein Nadelöhr. Auf manchen Abschnitten teilen sich Bahnen und Autos eine einzige Fahrspur.

Die Achse Wehrhahn-Schadowstraße ist ein Nadelöhr. Auf manchen Abschnitten teilen sich Bahnen und Autos eine einzige Fahrspur.

Foto: Andreas Endermann

Zum Beispiel am Montag: Da ging auf der Schadowstraße wieder nichts mehr. Es gab einen Rettungseinsatz, bei dem ein Hausbewohner mit einer Drehleiter abtransportiert werden musste. Die Folge: Die Bahnen standen, noch Stunden später gab es Verspätungen. Auch die Autos stauten sich auf der zentralen Achse in der Innenstadt.

Das war nur eines von vielen Malen in den vergangenen Wochen, dass eine Störung auf der Achse Wehrhahn - Schadowstraße zu einem Verkehrschaos führte. Einmal streikten die neuen Ampeln, immer wieder führten Unfälle zu großen Auswirkungen. Solche Probleme können immer gehäuft auftreten, durch die Baustellen führen sie aber zu größeren Beeinträchtigungen als zu anderen Zeiten. Denn die Strecke ist durch den U-Bahn-Bau ein Nadelöhr: Autos und Bahnen müssen sich teilweise eine einzige Fahrspur in jede Richtung teilen.

Die Rheinbahn hat deshalb ein Jahr vor Inbetriebnahme der Wehrhahn-Linie große Probleme, den Betrieb auf der wichtigen Verbindung nach Fahrplan einzuhalten. Die Bahnen über die Schadowstraße haben im Durchschnitt fünf bis zehn Minuten Verspätung, heißt es aus der Leitstelle. Betroffen sei nicht nur die Achse aus dem Osten, auf der die Linien 703, 712 und 713 verkehren, sondern auch die aus Derendorf (701/706/715), die in Richtung Norden übergangsweise über Schadow- und Jacobistraße führt.

Die Folgen sind weithin zu spüren. Da zeitweise durch Umleitungen noch mehr Bahnen als gewöhnlich die Gleise teilen müssen, führen Probleme schnell zu einem Rückstau von Zügen, der auch den Autoverkehr behindert. Auch Fahrgäste in anderen Teilen der Stadt sind betroffen. Als kürzlich die Ampeln am Wehrhahn ausfielen, musste die Rheinbahn einen Pendelverkehr von der Altstadt nach Bilk einrichten, weil auf diesem Teil der Strecke kaum noch Züge ankamen. Bei dem Verkehrsunternehmen blickt man mit Sorge auf die Adventszeit. "Wenn dann zusätzliche Züge eingesetzt werden, drohen sich die Probleme zu verstärken", sagt Sprecher Eckhard Lander.

Das sagen die Düsseldorfer zur Wehrhahn-Linie
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Beim städtischen Amt für Verkehrsmanagement sieht man die aktuelle Lage trotz solcher Probleme vorsichtig optimistisch. Im Vergleich zu den Vorjahren seien die Baustellen schon kleiner geworden, sagt Leiterin Andrea Blome. Man versuche, die Arbeiten so verträglich für den Verkehr wie möglich zu organisieren. "Beeinträchtigungen lassen sich aber nicht vermeiden."

Wie anfällig das Verkehrsnetz in der Innenstadt ist, mussten am Samstag auch Besucher der Carlstadt erleben. Seit dem Wochenende ist die Benrather Straße zwischen Breite und Kasernenstraße gesperrt. Die Folge: Als viele Menschen bei sonnigem Herbstwetter zum Carlsplatz unterwegs waren, ging dort nichts mehr. Manche Autofahrer brauchten drei Stunden, um aus dem Parkhaus zu kommen.

Amtsleiterin Blome sieht dafür keine Mitschuld der Organisatoren. "Wir konnten nicht ahnen, dass es durch das schöne Wetter besonders voll werden würde", sagt sie. Man lege die Baustellen an verkehrsträchtigen Routen extra auf das Wochenende oder die Schulferien, um Berufspendler zu entlasten. Auch für die Weihnachtszeit, zu der die Innenstadt besonders voll wird, seien bewusst keine großen Sperrungen geplant. Blome erwartet keine größeren Probleme. "Das hat in den Vorjahren auch gut geklappt."

Eine spürbare Entspannung steht aber erst mit dem Start der Wehrhahn-Linie an. Die neue Strecke soll Ende 2015 in Betrieb gehen - dann sollen die Baustellen nach und nach verschwinden und der Verkehr wieder deutlich besser laufen.

(RP)
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