Bilanz des Kontrolltags in Düsseldorf 121 Raser bei Blitzmarathon

Düsseldorf · Die Polizei hat am Mittwoch an 90 Stellen im Stadtgebiet die Geschwindigkeit kontrolliert. Nach einer ersten Bilanz wurden 3975 Fahrer angemessen, davon waren 121 zu schnell unterwegs. Einer sogar mit mehr als 40 km/h.

Blitzmarathon in Düsseldorf - Polizei zeigt Gefahren bei zu hoher Geschwindigkeit
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Blitzmarathon in Düsseldorf - Polizei zeigt Gefahren bei zu hoher Geschwindigkeit

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Zwischen 7 und 8 Uhr schlich ein Großteil der Verkehrsteilnehmer geradezu über die Rethelstraße in Düsseltal. 26, 21 und 18 km/h maßen die Beamten, die sich kurz hinter der Werner-von-Siemens-Realschule postiert hatten.

Drei Temposünder musste die Polizei an diesem Morgen in Düsseltal dennoch mit der Kelle an die Seite winken. Trotz des in den Medien groß angekündigten Blitzmarathons hatten sich diese nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit gehalten. Es blieb beim Verwarngeld. Der schnellste Raser an der Rethelstraße wurde mit Tempo 48 anstatt der vorgeschriebenen 30 erwischt.

Geschwindigkeit ist Hauptursache

Einer ersten Bilanz von gestern Mittag zufolge war der schnellste von 121 Rasern in Düsseldorf-Pempelfort unterwegs. Offenbar unter erheblichem Zeitdruck raste der 50-jähriger Düsseldorfer mit 92 km/h über die Toulouser Allee. Auf der zweispurigen Nord-Süd-Hauptverkehrsader ist aber nur Tempo 50 erlaubt. "Der Mann erklärte uns, dass er wegen eines Termins in zeitlicher Not sei", sagte ein Sprecher der Polizei. Durch seine Raserei verlor den Mann schließlich nicht nur noch mehr Zeit, sondern sie führte führt auch zu einem Fahrverbot.

Neben falschem Abbiegen, Missachten der Vorfahrt und Alkohol am Steuer ist zu schnelles Fahren eine der Hauptunfallursachen. Auf dem Übungsgelände der Verkehrswacht am Rather Broich verdeutlichte die Polizei gestern, welche Gefahren zu schnelles Fahren birgt. Von Januar bis September krachte es in der Landeshauptstadt über 20 000 Mal, im Vorjahr waren es 20 395 Verkehrsunfälle.

"Unser Ziel ist es, die Zahl der Unfälle zu senken und das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer zu sensibilisieren", erklärte gestern Wolfgang Tillmann, Leiter der Verkehrsdirektion I. Es geht auch darum, dass ein Unfall weniger schlimme Folgen hat. Ein Fahrversuch auf dem Übungsgelände gestern zeigte, dass kaum eine Überlebenschance für einen Fußgänger bleibt, wenn er mit mehr als 65 km/h erfasst wird. "Die meisten Verkehrsteilnehmer akzeptieren die Geschwindigkeitskontrollen", erklärte Tillmann. "Ich hoffe, dass die Botschaft bei allen angekommen ist."

Wenig Verständnis für ein Verwarngeld zeigte der Fahrer eines Kastenwagens an der Rethelstraße. Nachdem er lange diskutiert hatte, wollte er schnell wegfahren. Einem Beamten gelang es gerade noch wegzuspringen. Das Verhalten des Fahrers wird mit zehn Euro Verwarngeld und vermutlich einer Strafanzeige geahndet. Noch bis heute, 6 Uhr, soll geblitzt werden.

(ila)
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