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Jahreshauptversammlung des Sport-Verbands Stadt sieht sich weiter an der Seite der Sportler

Jahreshauptversammlung des Sport-Verbands · Von Chris Stoffels

Von Chris Stoffels

Die Stadt steckt in der schwersten Finanzkrise ihrer Geschichte. Darunter zu leiden haben auch die 20.000 Sportler in Dormagen: die Pflege der Sportanlagen übernehmen die Vereine. Dennoch sieht sich die Stadt in der Pflicht, für den Rasenplatz Nievenheim einzutreten. Doch Bürgermeister Hauschild beugt weiteren Erwartungen vor: Es müssen auch andere Prioritäten wie der Brandschutz bedient werden.

Der Sport-Verband Dormagen (SVD) steht in seiner schwersten Umstrukturierung seit der Gründung vor 40 Jahren. Geschäftsführer Wiljo Katers, der das Amt 20 Jahre mit Herz und Souveränität ausgefüllt hatte, ist mit seinem Wechsel aus dem städtischen Service Sport ausgeschieden.

Bürgermeister Reinhard Hauschild machte in der gut besuchten Jahreshauptversammlung der Dachorganisation der Dormagener Sportvereine deutlich, dass eine Verquickung von Sportverwaltung und Geschäftsführung der SVD nicht mehr erwünscht sei: "Das kann in den Zeiten knapper Kassen zu Problemen der Loyalität auf der einen oder anderen Seite führen."

Eine Lösung, die laut SVD-Vorsitzendem Manfred Bördgen "nicht nachvollziehbar und wenig glücklich" erscheint. Immerhin verliere der SVD mit Katers auch die Geschäftsräume inklusive Ausstattung - der Bürgermeister versprach, sich um neue Räumlichkeiten zu bemühen.

Zur neuen Geschäftsführerin wählte die Versammlung Monika Schmitz von der Badminton-Gemeinschaft, eine vorstandserprobte Fremdsprachenkorrespondentin. Sie führt Geschäfte und Kasse kommissarisch bis im kommenden Jahr ohnehin Neuwahlen für diese Position anstehen. Auch bei der Wiederwahl von Manfred Bördgen gab es keine Gegenstimmen.

Trotz dieser Missklänge bei der Geschäftsführung sieht Hauschild die "traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und SVD nicht getrübt". Bei knappster Kassenlage stehe die Stadt zu ihrer Verpflichtung, , "dem SVD, den Sportvereinen und den darin organisierten Sportlern möglichst gute Rahmenbedingungen für den Sport zu bieten". Dazu zählt vor allem, "das gute Umfeld zu erhalten und zu optimieren".

Als ein Beispiel nannte er das Bäderkonzept, "mit dem es gelungen ist, Personaleinsparungen in nicht unerheblicher Höhe zu realisieren und gleichzeitig die Nutzungen für Vereine und Schulen zu optimieren". Dormagen gehe nicht wie andere Kommunen den Weg der Schließung von Einrichtungen.

Allerdings machte der Bürgermeister auch keine Hehl daraus, dass die Vereine stärker in die Pflicht genommen werden müssten. Für drei Turnhallen (Christoph-Rensing-Schule, Theodor-Angerhausen-Schule und Schule am Chorbusch) werden jetzt Verträge unterzeichnet, weitere werden folgen. Auch für die Sportplätze in Delhoven und Delrath sind ähnliche Übertragungen der Schlüsselgewalt vorgesehen. Die Philosophie: "Vereine müssen Verantwortung übernehmen, die bisher der Kommune oblag." In schwierigen Zeiten sei mehr ehrenamtliches Engagement gefordert.

Mit der neuen TSV-Halle, dem Rasenplatz in Hackenbroich, der Zusage für den Rasenplatz Nievenheim habe die Stadt ihr Engagement für den Sport unter Beweis gestellt. Er machte keinen Hehl daraus, dass jetzt auch andere Projekte Vorrang genießen, zum Beispiel der Brandschutzbedarfsplan. Hauschild: "Das wird auch zu schmerzliche Einschnitte im Sportbereich führen."

Der SVD hatte bereits im Vorfeld signalisiert, zur Übernahme von Verantwortung bereit zu sein. In einer ersten Bilanz zeigte sich Bördgen über die konstruktive Mitarbeit der Vereine überrascht. Mit einem neuen Beirat aus versierten Vereins-Vorständen und einer zwei Mal jährlich tagenden Sportkonferenz soll der SVD angesichts der starken Herausforderungen des Sports gestärkt werden. Schließlich gilt es wichtige Aufgaben zu stemmen von einer möglichen Vorbereitung auf Olympia bis zu schwierigsten Haushaltsberatungen.

(NGZ)
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