Dormagen Stadt prüft Parkdeck am Bahnhof

Dormagen · Die Verwaltung soll ein Gesamtkonzept für Stellplätze am Bahnhof erstellen, wobei Erweiterungen der Fläche ebenso untersucht werden sollen wie ein Park-Leitsystem und ein Parkhaus. Ein großes Problem: die Finanzierung.

 Der Parkplatz zwischen Friedenstraße und Zonser Straße am Dormagener Bahnhof ist meist überfüllt. Um den Parkdruck rund um den Bahnhof zu lindern, soll die Stadt ein neues Konzept entwickeln.

Der Parkplatz zwischen Friedenstraße und Zonser Straße am Dormagener Bahnhof ist meist überfüllt. Um den Parkdruck rund um den Bahnhof zu lindern, soll die Stadt ein neues Konzept entwickeln.

Foto: A. Woitschützke

Der Parkdruck rund um den Bahnhof ist hoch: Die kostenlosen "Park & Ride"-Parkplätze sind meist überbelegt, Pendler und andere Bahnnutzer stellen ihre Fahrzeuge oft auf angrenzenden Straßen ab. Um das zu ändern, soll die Verwaltung ein Gesamt-Parkkonzept für den Bereich rund um den Bahnhof entwickeln, wie SPD-Ratsherr Martin Voigt forderte. Dem Vorschlag folgten die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses einstimmig und forderten die Stadt auf, dieses Konzept mit der SVGD - unter Berücksichtigung des ÖPNV und eines Park-Leitsystems - zu erstellen. Ausdrücklich wurde dabei ein Parkdeck zwischen Frieden- und Zonser Straße aufs Tableau gebracht. Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD) trat jedoch bereits vor der Überprüfung auf die Euphoriebremse, indem er auf die zu klärende Re-Finanzierung hinwies.

Vorangegangen waren zwei Anträge der CDU-Fraktion: Die Stellplätze auf dem Horremer Schützenplatz am Rübenweg sollen um zehn erweitert werden, da nach der Umgestaltung des Platzes an der Bahnhofs-Westseite zur Knechtstedener Straße hin nur 17 der bisher 27 Parkplätze neu angelegt werden. Diesen Handlungsbedarf sieht auch die Verwaltung, wie Lierenfeld betonte: "Wir haben bereits vor dem Antrag Gespräche geführt, um das planungsrechtlich umzusetzen." Auch der Eigentümer, die Horremer Bruderschaft, habe nichts gegen eine Erweiterung des Parkplatzes auf dem Schützenplatz einzuwenden. So folgte der Ausschuss einstimmig diesem Antrag.

Der zweite CDU-Vorstoß, auch den "P & R"-Platz am Stellwerk zu erweitern, wurde ergänzt und einstimmig angenommen: Die Verwaltung soll mit der Deutsche Bahn AG über eine "Entbehrlichkeitsprüfung" reden und ein Park-Gesamtkonzept für das Bahnhofs-Umfeld erstellen. Darin sollte angesichts der in den nächsten Jahren weiter wachsenden Stadt, wie Ratsherr Karl-Heinz Heinen (CDU) ausführte, auch an mehr Parkplätze am Bahnhof gedacht werden: "Wir brauchen da entweder mehr Parkplätze oder zumindest ein Park-Leitsystem, das den nächsten freien Parkplatz anzeigt", sagte Heinen. "Oder es entsteht dort eine Parkpalette oder ein Parkhaus", regte auch er an. SPD-Ratsherr Martin Voigt drängte auf ein Gesamtkonzept, das neue Park-Angebote in den Blick nehme, ohne alles zuzustellen: "Wir dürfen Horrem nicht mit Parkplätzen zupflastern, sondern müssen mit guten Lösungen in die Infrastruktur investieren - ob mit einem Parkdeck, einer Erweiterung der Plätze oder anderen Ideen", sagte er und verwies auf den SPD-Antrag auf eine neue Parkpalette, den sie schon 2013 gestellt hatte. Auch Ratsherr Markus Roßdeutscher (Freier Demokratischer Bund) forderte jetzt "ein neues, möglichst energieautarkes Parkdeck, das die Parkplätze am Bahnhof verdoppeln" würde.

Nachdem Voigt bereits auf die Kosten als Grund für den vor fünf Jahren abgelehnten Antrag hingewiesen hatte, sprach Bürgermeister Lierenfeld von "nicht unerheblichen Investitionen in Parkraum", die dazu nötig wären, was unweigerlich zu Parkgebühren führe. Zudem erinnerte er an das Mobilitäts-Ziel: "Wir wollen doch, dass die Bürger mehr mit dem Rad oder dem Bus statt mit dem Auto fahren." Da mache ein kostengünstigeres, intelligentes Park-Leitsystem eher Sinn.

(NGZ)
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