Dormagen Navi-Diebstählen vorbeugen

Dormagen · Die Zahl von Einbrüchen in Autos steigt. Immer wieder stehen Besitzer vor ihren Fahrzeugen mit eingeschlagenen Scheiben. Dann fehlt das Navi, das oft bandenmäßig operierende Täter blitzschnell ausgebaut haben.

 Autofahrerin Nina Daumann nimmt ihr mobiles Navigationsgerät immer in der Handtasche mit, damit es nicht gestohlen wird.

Autofahrerin Nina Daumann nimmt ihr mobiles Navigationsgerät immer in der Handtasche mit, damit es nicht gestohlen wird.

Foto: lothar berns

Delhoven, Horrem, Straberg — die Liste der Ortsteile, in denen in diesem Jahr Automarder unterwegs waren, um Navigationsgeräte aus zumeist höherwertigen Autos zu stehlen, lässt sich fast beliebig fortsetzen. Die Polizei macht die für Autobesitzer so unerfreulichen Taten an Zahlen fest: 172 Diebstähle aus Autos registrierte sie im vergangenen Jahr in Dormagen. Davon waren es allein 50 Aufbrüche, in denen die Täter es auf Navis abgesehen haben. Für das laufende Jahr werden die Zahlen nicht viel besser aussehen.

Wer nicht die Möglichkeit hat, sein Fahrzeug in einer Garage abzustellen, ein Auto der Marken Volkswagen, Mercedes oder Audi besitzt und dazu ein von außen gut sichtbares Navi installiert hat, der rückt schnell in den Fokus von Tätern. Die ziehen offenbar bandenmäßig durch die Lande, um gezielt diese Geräte zu entwenden. Das bestätigt auch Polizei-Sprecherin Diane Drawe. "Wir haben festgestellt, dass immer wieder Täter mit niederländischen Autokennzeichen anreisen", sagt sie. "Da gilt es, vor allem nachts aufmerksam zu sein."

Die guten Autobahnverbindungen ermöglichen es Dieben, schnell an- und ebenso rasch wieder abzureisen. Für den Einbruch in ein Fahrzeug samt Ausbau eines Navis benötigen die gewieften Täter wenige Minuten. "Wer verdächtige Geräusche auf der Straße wahrnimmt, der sollte umgehend die Polizei rufen", rät Drawe. "Wir kommen lieber einmal vergebens — brauchen aber die Chance auf einen schnellen Zugriff."

Es verwundert nicht, dass die Täter es auf die fest installierten Navigationssysteme abgesehen haben. "Die kosten ab 1500 Euro aufwärts", sagt der Serviceleiter des Dormagener Autohauses Gottfried Schultz, Andreas Moseleit. "Einen richtigen Schutz für diese Geräte zu finden, ist aber noch eine Marktlücke."

Wer bemerkt, dass in sein Auto eingebrochen wurde, sollte sich zunächst an die Polizei, dann an eine Werkstatt und schließlich an seine Versicherung wenden. "Oberstes Ziel ist es, das Auto fahrtüchtig zu machen", sagt der Dormagener Versicherungs-Kaufmann Axel Schnitzler. Fest installierte Geräte sind über die Teilkasko versichert — mobile Geräte müssen hingegen über die Hausrat versichert werden. Schnitzler rät, die portablen Navis immer komplett samt Saugnapf aus dem Auto zu nehmen. "Ansonsten ist es fast schon eine Einladung an potenzielle Diebe."

(NGZ/ac)
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