Dormagen Kö-Advent zieht Kunden an

Dormagen · In weihnachtlicher Atmosphäre konnten am Sonntag die Besucher des Kö-Advents den verkaufsoffenen Sonntag für ihre Einkäufe nutzen. Nur einige Händler murrten. Die Veranstaltung sei nicht genug beworben worden.

 Gut gefüllt: Der verkaufsoffene Sonntag zog am Wochenende die Besucher auf die Kölner Straße.

Gut gefüllt: Der verkaufsoffene Sonntag zog am Wochenende die Besucher auf die Kölner Straße.

Foto: h. jazyk

Die Rathaus-Galerie glich am Sonntag zeitweise der Tokioter U-Bahn. Menschenmassen drängten sich durch die Röhre, stöberten, feilschten, shoppten — der Kö-Advent zog etliche Besucher in die Dormagener Innenstadt. "Die Frequenz ist gut", sagte Aki Voulgaris vom Modegeschäft La Marka. Insbesondere der verkaufsoffene Sonntag sei einer der Umsatzstärksten Tage im Jahr. Die Kunden hätten es auf hochwertige Geschenke abgesehen. Alles prima also? Nun ja. In der Stadt sei weniger los als im Vorjahr.

Eine kritische Stimme äußerte Hans Wallrath von "Kochen & Design": "Meiner Meinung nach ist die Werbegemeinschaft nicht aktiv genug." Nicht mal die Neusser hätten gewusst, dass in Dormagen verkaufsoffener Sonntag sei. Wallrath meint, dass die Veranstaltung besser hätte beworben werden müssen. Im vergangenen Jahr sei die Resonanz besser gewesen.

Diese Argumente wollte Gerd Hengsberger, Chef der Werbegemeinschaft, nicht gelten lassen: "Wir werben im Kölner Norden und im Neusser Süden." Neben Zeitungsanzeigen hätten Werbeplakate bereits drei bis vier Wochen vorher gehangen. Aus der Händlerschaft habe er gehört, dass dieses Jahr besonders viele Besucher von außerhalb gekommen seien. Er versprach aber, im nächsten Jahr noch einmal mit mehr Handwerkerständen aufzurüsten.

Die Kunsthandwerker hatten ihre Stände auf der Kö aufgebaut: "Laubsägearbeiten, Gestecke, handgesiedetete Pflanzenölseife, Unikate aus Stoff, Kinderbücher und vieles mehr" — so warb die Werbegemeinschaft bereits im Vorfeld.

Ein und aus gingen die Besucher auch in Rolf Ladermanns Geschäft. Besonders gefragt: die Bilder und Skulpturen in dem Geschenkartikellädchen: "Auch wenn das Wetter nicht so gut ist, uns kommt zugute, dass in Neuss kein verkaufsoffener Sonntag ist", sagte Ladermann.

Gut zu tun hatte auch Jorgos Flambouraris von der City-Buchhandlung. Er könne nicht klagen. Der Verkauf sei besser als im Vorjahr. Seinerzeit hatte der verkaufsoffene Sonntag bereits eine Woche früher stattgefunden. "Den" Bestseller gebe es in diesem Jahr allerdings nicht. Er könne "Freiheit" von Jonathan Franzen empfehlen oder den neuen Follett. Ein endgültiges Stimmungsbild wollte aber auch Jorgos Flambouraris an diesem Tag noch nicht abgeben: "Wie gut der Sonntag war, merken wir immer erst einen Tag später."

(NGZ)
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