Dormagen Deich mutwillig beschädigt

Dormagen · Ein Autofahrer hat am Mittwoch den Deich zwischen Zons und Stürzelberg erheblich beschädigt. Bis zum Wochenende soll der Rhein einen Wasserstand von 7,50 Meter erreichen – 50 Zentimeter unter der Alarmgrenze.

 Die Schäden am Deich sind deutlich zu sehen. Für Deichgräft Eduard Breimann steht fest: "Das war purer Vandalismus." Zwischen Zons und Stürzelberg ziehen sich lange, von Schnee bedeckte Spuren über den Deich.

Die Schäden am Deich sind deutlich zu sehen. Für Deichgräft Eduard Breimann steht fest: "Das war purer Vandalismus." Zwischen Zons und Stürzelberg ziehen sich lange, von Schnee bedeckte Spuren über den Deich.

Foto: Hans Jazyk

Ein Autofahrer hat am Mittwoch den Deich zwischen Zons und Stürzelberg erheblich beschädigt. Bis zum Wochenende soll der Rhein einen Wasserstand von 7,50 Meter erreichen — 50 Zentimeter unter der Alarmgrenze.

Stürzelberg/Zons Um acht bis zehn Zentimeter steigt der Rhein aktuell pro Stunde. Regen, Schnee und begleitendes Tauwetter lassen die Pegelstände wachsen. Nicht nur aus diesem Grund ist der Deichverband Dormagen/Zons alarmiert: Am Mittwoch hatte ein Autofahrer den Deich zwischen Stürzelberg und Zons auf der gesamten Länge stark beschädigt. Mit seinem Auto war ein Unbekannter in Schleifen immer wieder die Böschung des Deichs hinaufgefahren. Nun ermittelt die Polizei in der Angelegenheit und sucht Zeugen. Für den Deichverband ist ausgeschlossen, dass die Schäden durch Traktoren und Lkw bei der Rübenabfuhr verursacht wurden.

Besonders problematisch: Die Hochwasserschutzzentralen entlang des Rheins sind in Alarmbereitschaft. Für Samstag rechnet der Deichverband mit einem Wasserstand von 7,50 Metern — 50 Zentimeter unter der ersten Alarmierungsstufe für das Stadtgebiet. "Wäre der Deichschaden an der dem Wasser zugewandten Seite entstanden, wäre ich in Panik", erklärt Deichgräf Eduard Breimann. Doch auch so sieht er in dem Vorfall eine Bedrohung. "Durch das Tauwetter ist der Boden sehr weich. So hat der Autofahrer tiefe Spuren im Deich hinterlassen", sagt Breimann. Die Grasfläche schütze den Deich davor, dass Sand und Lehm ausgespült werden. Ein Versehen schließt der Rheinfelder aus. Die schmalen Reifenabdrücke geben für ihn ein klares Bild ab: Demnach ist der Verursacher gleich zwei Mal zwischen Zons und Stürzelberg unterwegs gewesen: "Durch den Schneefall lässt sich erkennen, dass nach der ersten Zerstörung der Schnee die Reifenspuren gefüllt hat. Am Mittwochnachmittag gab es neue, frische Reifenabdrücke."

Noch am gleichen Tag erstattete der Deichverband Anzeige gegen Unbekannt. "Unsere Ermittlungen laufen. Es gibt jedoch keinen konkreten Hinweis. So sind wir auf Angaben aus der Bevölkerung angewiesen", macht Polizeisprecher Hartmut Batz deutlich.

Der Zonser Hubert-Wilhelm Wimmer vermutete gestern, dass die Schäden durch die Rübenabfuhr entstanden sind. "Die schweren Laster müssen dem Gegenverkehr ausweichen. Das ist jedes Jahr das gleiche", sagt er. Wimmer fahre die Strecke täglich mit dem Fahrrad. Landwirt Max Kallen schließt dies aus: "Die Spuren wären nicht so regelmäßig und häufig."

(NGZ)
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