Verdichtung der Dormagener Innenstadt Anwohner kritisieren städtische Baupläne an der Nettergasse

Dormagen · Dormagen wächst, aus den Nachbarstädten ziehen viele Leute hierhin, so dass der Bedarf an Wohnraum groß ist. Laut einer Studie von inwis fehlen bis 2030 insgesamt 2750 Wohneinheiten.

 Grobe Baupläne für die Ecke Nettergasse/Hardenbergstraße.

Grobe Baupläne für die Ecke Nettergasse/Hardenbergstraße.

Foto: Carina Wernig

Daher entwickelt die Stadt nicht nur langfristig die großen Baugebiete wie Beethovenquartier und Malerviertel III, sondern schaut nach Möglichkeiten der kurzfristigen Innenverdichtung. So stellte der Erste Beigeordnete Robert Krumbein am Donnerstag im Ratssaal die Pläne vor, an der Ecke Nettergasse/Hardenbergstraße bis zu 15 Wohneinheiten zu schaffen. Das stieß bei vielen Anwohnern auf Widerstand. Eine Frau kündigte bereits an, dann eine Bürgerinitiative zum Erhalt der „Grünen Oase“ zu gründen.

Die rund 1370 Quadratmeter große Fläche im Eigentum der Stadt soll an einen Investor verkauft werden, der Geschosswohnungsbau errichten soll. „Wir gehen von zwei Geschossen plus Dachgeschoss aus“, erläuterte Krumbein, der darauf hinwies, dass möglichst viele Bäume erhalten bleiben sollen. Das Ziel seien „seniorengerechte barrierearme Wohnungen in bedarfsgerechten Größen“. Dem Investor würde überlassen, sie als freifinanzierte Mietwohnungen oder als Eigentumswohnungen zu bauen. Der Bodenrichtwert liege bei 300 Euro pro Quadratmeter. Die Verwaltung hat drei mögliche Verteilungen von zwei Häusern auf dem Grundstück vorgezeichnet, es seien jedoch noch keine Architektenpläne erstellt, wie Krumbein betonte. Im Planungsausschuss am 10. Oktober werde das Bauvorhaben vorgestellt, im Hauptausschuss am 30. November darüber entschieden.

Heftig wehrten sich mehrere der rund 30 Besucher gegen die Pläne. So bemängelten die Nachbarn vor allem, dass der Baumbestand verringert und das Stadtklima beeinträchtigt würde. Auch das zusätzliche Verkehrsaufkommen ebenso wie weitere dort parkende Autos seien für sie „nicht hinnehmbar“. Eine Anwohnerin wies auf eine Brachfläche an der nahen Johannes-Bock-Straße als Alternative hin. Nicht alle Anmerkungen waren negativ: Zwei Besucherinnen bekundeten Interesse, dort einzuziehen. Die Anmerkungen der Bürger werde die Verwaltung mit in die Diskussion nehmen, versprach Krumbein.

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