Friedhöfe in Dormagen Gebühren für Urnengräber steigen

Dormagen · Die aktuelle Höhe der Friedhofsgebühren für Urnengräber sind nicht mehr kostendeckend. Daher steigen sie zum 1. Januar. Dormagen bleibt im Vergleich dennoch eine relativ günstige Kommune bei Urnenbegräbnissen.

 Auch bei einer Feuerbestattung wird der Leichnam in einen Sarg gebettet, bevor er in einem Krematorium mit dem Sarg verbrannt wird. Die Asche wird dann in die Urne gegeben.

Auch bei einer Feuerbestattung wird der Leichnam in einen Sarg gebettet, bevor er in einem Krematorium mit dem Sarg verbrannt wird. Die Asche wird dann in die Urne gegeben.

Foto: Thomas Bußkamp/Bußkamp, Thomas

Der Trend zu Urnengräbern ist deutlich erkennbar, auch in Dormagen entscheiden sich immer mehr Menschen zu Lebzeiten dafür, nach ihrem Tod in dieser Form beigesetzt zu werden. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Urnenbestattungen bei 67 Prozent. Die Stadt hat jetzt festgestellt, dass die letzte Gebührenbedarfsberechnung für die Friedhöfe für das Jahr 2017 deutlich gemacht habe, dass der Kostendeckungsgrad bei den Grabstellen für die vierstellige Urnenwahlgräber nur bei 92 Prozent liegt. Die Folge: eine Gebührenerhöhung um 160 Euro von heute 1340 auf 1500 Euro ab 1. Januar 2019. „Damit wird eine Kostendeckung von hundert Prozent erreicht“, erklärt Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD), die sich um die Friedhöfe in der Stadt kümmern.

Dormagen ist bei dieser Beisetzungsform im Vergleich zu anderen Kommunen noch durchaus günstig. In Neuss müssen Angehörige beispielsweise für das gleiche Vierer-Urnengrab (also eine Grabstelle, die Platz für vier Urnen hat) mit einer Pflegelaufzeit von ebenfalls 20 Jahren 1926 Euro zahlen. In Köln sind es 1905 Euro, allerdings mit einer fünf Jahre längeren Laufzeit. In der Nachbarstadt Grevenbroich müssen 2132 Euro hingelegt werden.

Die Friedhofsverwaltung bietet als neue Grabform das Zweier-Urnenwahlgrab an. Bisher gibt es auf den Friedhöfen in Dormagen nur die Möglichkeit, ein Urnenwahlgrab mit vier Stellen zu erwerben.  Ausnahme ist der Heidegarten in Zons. An die Friedhofsverwaltung wurde nach Angaben von Gottfried Koch bereits mehrfach der Wunsch nach kleineren Belegungen für Urnengrabstellen herangetragen. „Diesem verständlichen Wunsch der Bürger wollen wir mit der Neuanlage von Zweier-Urnenwahlgräbern zunächst in Hackenbroich und Straberg Rechnung tragen.“

Bei allen Neuanlagen auf den übrigen Friedhöfen werden in Zukunft ebenfalls zweistellige Urnenwahlgräber geplant. Bei der Berechnung der Gebühren für die neue Grabform wurde nach Angaben der Stadt berücksichtigt, dass der Platzbedarf etwas geringer ist als bei vierstelligen Urnenwahlgräbern. Die Kosten konnten jedoch nicht geteilt werden, „da zweistellige Urnenwahlgräber, bedingt durch die Einfassung etwa zwei Drittel des Platzes eines vierstelligen Urnenwahlgrabes ausmachen“.

Welche Folgen das veränderte Verhalten der Dormagener beim Thema Bestattungen hat, zeigt beispielsweise, dass auf vielen Friedhöfen nicht mehr so viel Platz benötigt wird. Auf dem Hauptfriedhof an der Mathias-Giesen-Straße wurde die große Erweiterungs- und Reservefläche aufgegeben. Dort wird ein Gewerbegebiet entstehen. Auf anderen Friedhöfen sieht es nicht viel anders aus. Eine Reaktion auf Zahlen: 2008 betrug die Zahl der (platzsparenden) Urnenbegräbnisse noch 45 Prozent, heute sind es 67 Prozent. Auch inhaltlich soll es mehr Vielfalt geben: Die CDU hatte jüngst beantragt, einen Bestattungsgarten mit pflegefreien Grabstellen auf dem Friedhof Hackenbroich anzulegen.

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