Zum Geburtstag 80 Bäume am Delrather Ententeich gepflanzt

Delrath · Rolf Wöhrhoff von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat die Bäume anlässlich seines 80. Geburtstags gespendet.

Anlässlich seines 80. Geburtstages beschenkte Rolf Wörhoff am Samstag nicht nur sich selbst, sondern insbesondere die Delrather. Seit 1968 betreut das Vorstandsmitglied der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) den Delrather Ententeich und das dazugehörige Waldgebiet. Das Dorf besitzt zwei kleine Wäldchen, den „leschte Bösch“ (1. Busch) hinter dem Silbersee und den „Zwedde Bösch“ (2. Busch) am Ententeich. Durch die angrenzende Autobahn ist das Naherholungsgebiet eine der kleinsten Wälder im Kreis.

 80 Wildobstbäume werden am Ententeich Delrath gepflanzt. Ralf Wörhoff (vorne) konnte zahlreiche ehrenamtliche Helfer begrüßen.

80 Wildobstbäume werden am Ententeich Delrath gepflanzt. Ralf Wörhoff (vorne) konnte zahlreiche ehrenamtliche Helfer begrüßen.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Wörhoff möchte das waldarme Dorf unterstützen und sein Herzensprojekt, das Ententeich-Gelände, „ökologisch aufwerten“. Dafür überlegte sich der rüstige Rentner eine ganz besondere Aktion und lud seine Familie, Freunde und die Mitglieder der SDW zu einer speziellen, nachgeholten Geburtstagsfeier ein. Das Ziel war es, gemeinsam insgesamt 80 Wildobstbäume zu pflanzen. Darunter Wildkirschen, Esskastanien, Wildapfel und Wildbirne. Die Bäume wählte der erfahrene Naturschützer gezielt aus: „Das Wildobst ist zwar kein Nahrungsobst, sorgt jedoch für eine natürliche Bestäubung des Waldes und für eine naturgemäße Entwicklung.“ „Ich habe bei der Stadt angefragt, welche Fläche sie mir anbieten können und bekam ausgerechnet diesen Ort, der mir so vertraut ist“, erzählte Wörhoff. Er gab zu, dass „die Beschaffenheit des Bodens nicht einfach ist“, doch der ehemalige Direktor des Norfer Gymnasiums nahm sich der Herausforderung an.

Mit Schaufel und Gießkanne bewaffnet, pflanzten die über 35 Gäste die Wildobstbäume rund um den Teich. Neben der Arbeit stand allerdings auch die Gemeinsamkeit an erster Stelle. Auch Heinz Jürgen Träger von der SDW weiß: „Rolf liegt das Ganze hier sehr am Herzen, viele von uns teilen persönliche Erinnerungen mit diesem Gebiet.“ So auch Vorstandsmitglied Gerfried Wutte und seine Frau Karin. „Ich bin hier schon vor über 30 Jahren Schlittschuh gefahren. Das ist ein schönes Eckchen und dieses Stück Wald sollte man erhalten und erweitern“, sagte Karin Wutte.

Nach den ersten Stunden Arbeit überraschte Wörhoff seine Gäste mit einer emotionalen Dankesrede: „Ich bin froh darüber, dass es mir in den vergangenen Jahren gelungen ist, so viele Bäume zu pflanzen“, freute sich der 80-Jährige. Einzeln stellte er seine Familie, seine Freunde der SDW und alle anderen Helfer vor. Sogar sein Internist, der ihm bereits das Leben rettete, packte an diesem besonderen Tag mit an. „Ich weiß, dass das hier eine eher ungewöhnliche Geburtstagfeier ist, bei der die Leute arbeiten müssen, aber wir tun das unter meinem Lebensmotto ,In der Spur meiner Natur`“, erklärte der Gastgeber. Nach der Ansprache konnten sich die Arbeitenden an warmer Erbsen- und Kartoffelsuppe mit Würstchen bedienen, bevor es weiterging. Während des gemeinsamen Essens wurde immer wieder deutlich, wie gerne die Gäste ihn bei dieser Aktion unterstützen und ihn als „Vorbild und Lehrer“ schätzen.

Obwohl Wörhoff so langsam etwas kürzer treten muss, heißt es für den passionierten Jäger trotzdem „wo und wann wird die nächste Wiese bepflanzt?“ Und vor allem: „Wer wird diese Wiesen bepflanzen?“ Er betont, dass gerade junge Leute der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fehlen würden, „wir suchen schon lange nach Nachfolgern, die uns und natürlich die Natur unterstützen.“ Abschließend konnten die durchgefrorenen Helfer sich über 80 neugepflanzte Wildobstbäume freuen. In der Hoffnung, „dass noch viele weitere dazukommen.“

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