Hörspiel überzeugt Jury Siebtklässler räumen bei Fremdsprachen-Wettbewerb ab

Voerde · Kira Pleinert, Johan Kleimann und Jan Altmeppen vom Gymnasium Voerde haben den ersten Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen gewonnen – mit einem Hörspiel auf Latein. Und das haben sie trotz Widrigkeiten umgesetzt.

 Kira,  Johan und Jan (sitzend von links)  nehmen den Preis entgegen –  dahinter Lehrerin Silke Schepp und Schulleiter Gerd Kube.

Kira,  Johan und Jan (sitzend von links)  nehmen den Preis entgegen –  dahinter Lehrerin Silke Schepp und Schulleiter Gerd Kube.

Foto: GV

Beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen haben sich Kira, Johan und Jan den ersten Platz gesichert. Das Trio hatte ein Hörspiel in der Wettbewerbssprache Latein produziert und vor allem mit seinem perfektionistischen Ansatz die Jury überzeugt. „Eigentlich hatten wir kein Hörspiel, sondern einen Film geplant“, erzählt Jan, als er zusammen mit seinen beiden Mitstreitern den Preis entgegennimmt, der anders als in den Vorjahren nicht auf großer Bühne in Düsseldorf vergeben wird, sondern pandemiebedingt per Post verschickt und im Büro von Lehrerin Silke Schepp in Empfang genommen wird.

„Wir hatten schon ein Drehbuch geschrieben und sogar Kostüme waren von einer Mitschülerin genäht worden“, ergänzt Kira. Die Dreharbeiten sollten im APX in Xanten stattfinden. Das war im November. Aber daraus wurde nichts: Drei Tage vor dem geplanten Drehtermin kam es zum Lockdown. Also musste eine Alternative gefunden werden. So entschieden sich die drei für ein Hörspiel. Dafür musste man sich nicht unbedingt physisch treffen; jeder konnte seinen eigenen Text zu Hause einsprechen.

Johan war es dann, der alle Sprachschnipsel per E-Mail zugeschickt bekam, zusammenschnitt und mit Geräuschen unterlegte. Und das Drehbuch? „Es wäre natürlich toll gewesen, wenn wir das Drehbuch, das wir für den Film geschrieben haben, einfach hätten übernehmen können“, erzählt Johan. Dazu hätte man aber die Handlungen, die man im Film hätte zeigen können, sprachlich umschreiben müssen; und zwar auf Latein. „Laut Regelwerk darf man aber nur auf die Vokabeln und die Grammatik zurückgreifen, die man bereits im Unterricht gelernt hat. Ein Übersetzungsprogramm darf natürlich nicht verwendet werden“, erklärt Jan. Und da die drei zu diesem Zeitpunkt erst seit vier Monaten Lateinunterricht hatten, fehlten ihnen zur Übersetzung der Regieanweisungen aus dem Film schlicht und ergreifend die sprachlichen Möglichkeiten. „Wir kannten ja noch nicht einmal die Formen des Präteritums“, ergänzt Kira.

Also traf man sich in einigen Videokonferenzen und dachte sich eine komplett neue Handlung und einen Text dazu aus und übersetzte ihn auf Latein. Herausgekommen ist eine imposante Geschichte um Quintus (gesprochen von Johan), seinen Großvater (Jan) und Flavia (Kira) mit dem Titel „Perturbatio in circo maximo“ („Verwirrung im Circus Maximus“).

Lehrerin Silke Schepp, die als Mentorin für das Projekt fungierte, zeigt sich begeistert: „Besonders fasziniert bin ich davon, mit welcher Perfektion Johan, Kira und Jan ihre Idee am Ende umgesetzt haben. Bis ins kleinste Detail stimmte alles. Stundenlang haben die drei zum Beispiel die richtige Aussprache der lateinischen Wörter geübt.“ „Ja, da waren wir wirklich ziemlich perfektionistisch“, schmunzelt Kira. Zwischendurch riefen sie sogar bei ihrer Lehrerin an, wenn sie während der Aufnahmen nicht mehr ganz sicher waren, wie ein Wort richtig betont werden muss. Auch die Jury lobte die „Liebe zum Detail“ in ihrer Urteilsbegründung für den ersten Preis. Als Preis, verpackt in einem Paket, erhielten Jan, Kira und Johan Taschen, Tassen und Bleistifte – und natürlich eine Urkunde über den ersten Platz auf Landesebene bei dem renommierten Fremdsprachenwettbewerb Deutschlands. Außerdem bekommen sie ein Preisgeld in Höhe von 200 Euro.

(RP)
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