Dinslaken SPD bekennt sich zur Kiesindustrie

Dinslaken · Es gibt Kritik, aber die positiven Auswirkungen des Kiesabbaus für Mensch und Natur überwiegen: So fasste der Vorsitzende Ludger Hovest die Erkenntnisse am Ende der öffentlichen Fraktionssitzung der Weseler SPD am Montazusammen. In dieser hatten Beate Böckels (Holemans GmbH) und Jörg Hüting (Hülskens GmbH & Co. KG) die Ergebnisse der Forsa-Studie von 2016 vorgestellt.

Die 14 Unternehmen der Zukunfts-Initiative Niederrhein hatten sie in Auftrag gegeben. Gefragt wurde nach Zufriedenheit in der Region, dem Lebensgefühl sowie wirtschaftlichen Verhältnissen und Aussichten. In Sachen Kies hielten 66 Prozent der Menschen in den Kreisen Wesel und Kleve die Roh- und Baustoffindustrie in der Region für sehr wichtig oder wichtig. 74 Prozent hoben den (Freizeit-)Mehrwert der Baggerseen hervor. Die Unternehmen folgern daraus, dass die oft gehörte Aussage von Gegnern, "Die Leute wollen das nicht", nicht haltbar sei. Als schönste Seen wurden im Kreis Wesel die Xantener Nord- und Südsee, der Weseler Auesee und der Tenderingssee in Voerde bewertet. Alle sind künstlich durch Auskiesung entstanden, was etwa beim Auesee oft verkannt wird. Viele glauben, er sei immer schon dagewesen und für Nutzungen tabu.

Hovest stellte für die "Paradiese aus zweiter Hand" fest, dass mit den Baggerseen "ein Mehrwert geschaffen wurde, den es so nicht gab". Er verwies auf ökologisch herausragende Projekte im Raum Bislich sowie den Lippe-Mündungsraum und den werdenden Lipperandsee. Zudem untermauerte er die Forderung Wesels gegenüber Oberbehörden, die Genehmigung zur Abgrabung Pettenkaul bei Ginderich zu erweitern. Bevor man ein neues Loch grabe, könne besser dort weitergearbeitet werden.

In der anschließenden Diskussion schilderten Gäste, dass am Diersfordter Waldsee wieder das dort verbotene Baden und Campen um sich greife. Hovest nahm die Hinweise unmittelbar auf und wandte sich gestern an Ordnungsdezernent Klaus Schütz. Er solle mit Macht eingreifen und die Stadtwacht dort verstärkt kontrollieren lassen. Für den Auesee wurde gefordert, Frevel zwar zu unterbinden, aber auch mehr aus der Lage zu machen und mehr zuzulassen - etwa in Richtung Gastronomie und Sport. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp sprach sich für die weitere Nutzbarkeit des Sees aus und verteidigte auch das Freischneiden von Schneisen für Sicht aufs Gewässer.

(fws)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort