Kiesabbau in Kamp-Lintfort Ex-Umweltministerin Bärbel Höhn fordert langfristigen Ausstieg

Kamp-Lintfort · Die Ex-NRW-Umweltministerin besuchte die Aktiven der IG Dachsbruch im Wickrather Feld. „Wir müssen den nächsten Generationen eine Umwelt hinterlassen, die genauso ist, wie wir sie vorgefunden haben“, sagte sie mit Blick auf die mögliche Ausgrabungsfläche zwischen dem Dachsberg und dem Oermter Berg.

 Bärbel Höhn war  bei der IG Dachbruch im Wickrather Feld zu Gast.  Foto: Prümen

Bärbel Höhn war  bei der IG Dachbruch im Wickrather Feld zu Gast. Foto: Prümen

Foto: Norbert Prümen

Bärbel Höhn ist eine gefragte Frau, nachdem sie von 1995 bis 2005 Umwelt- und Landwirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen war. Nach ihrer Zeit als Ministerin war die Oberhausenerin bis 2013 Bundestagsabgeordnete im Wahlkreis Oberhausen-Dinslaken und stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen. Heute ist sie Energiebeauftragte für Afrika des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Schirmherrin der Nabu-Stiftung Naturräume Nordrhein-Westfalen und gefragte Grünen-Politikerin. Als solche kam sie am späten Donnerstagnachmittag an den linken Niederrhein, um sich dafür auszusprechen, das Wickrather Feld zu erhalten und nicht auszukiesen. „Wir müssen den nächsten Generationen eine Umwelt hinterlassen, die genauso ist, wie wir sie vorgefunden haben“, sagte sie mit Blick auf die mögliche Ausgrabungsfläche zwischen dem Dachsberg und dem Oermter Berg. Beim Kiesabbau gilt aus ihrer Sicht zurzeit nicht das Prinzip der Nachhaltigkeit. An der Geraden Straße, die am Rande des geplanten, gut 90 Hektar großen Abgrabungsgebietes liegt, sprach sie sich für stärkere Restriktionen für Kiesunternehmen aus, wie diese zum Beispiel in den Niederlanden gelten würden. Sie habe als NRW-Umweltministerin Restriktionen erlassen, die gerade wieder gelockert würden. Nur mit einer Perspektive werde sich die Baustoffindustrie umstellen, Sand und Kies durch Recyclingprodukte zu ersetzen, zumindest teilweise. Die Diplom-Mathematikerin nannte eine Zeitspanne von 20 Jahren. Langfristig würden Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz Hand in Hand gehen, betonte sie.