Leichlingen Müllstreit: Schüler auf Klappstühlen

Leichlingen · Nachdem die Schulleitung am Städtischen Gymnasium Leichlingen Tische und Stühle wegen "Vermüllung" zunächst bis zum 13. Januar aus dem Foyer entfernt hat, reagieren die Schüler und bringen Klapptische und -stühle mit.

 Mit diesem Aushang hatte die Schulleitung im Dezember ihre Aktion erläutert.

Mit diesem Aushang hatte die Schulleitung im Dezember ihre Aktion erläutert.

Foto: privat

Die vorübergehende Entfernung des Mobiliars im Foyer des Leichlinger Gymnasiums hat zu kritischen Reaktionen aus der Schülerschaft geführt. "Wir Oberstufenschüler leiden am meisten unter den fehlenden Sitzgelegenheiten im Foyer", beschwert sich beispielsweise Janine Marsfeld (18), ebenfalls Schülerin des städtischen Gymnasiums Leichlingen.

Janine besucht die 13. Klasse und hat nach eigenen Angaben sechs Freistunden die Woche. Freistunden, die sie noch vor wenigen Wochen im Foyer der Schule verbrachte. Seit Anfang Dezember ist dies nun nicht mehr möglich.

Müll seit Jahren ein Problem

Rückblick: Im Foyer des Gymnasiums herrscht seit Jahren ein akutes Müllproblem. Trotz acht Mülleimern landete der Abfall meist auf Boden und Tischen. Da die Schulleitung sich nach eigenen Angaben nicht länger in der Lage sah, der massiven Vermüllung Einhalt zu gebieten, wurden alle Tische und Stühle bis einschließlich 13. Januar entfernt. Auch der Schulkiosk musste seinen Betrieb einstellen (wir berichteten).

Eine Unverschämtheit, findet Janine: "In unseren Freistunden haben wir nun die Möglichkeit, entweder auf dem kalten Boden zu sitzen, oder zu stehen — beides nicht wirklich bequem und zudem ungesund", schimpft die 18-Jährige, die selber regelmäßig unter Blasenentzündungen leidet. Die Oberstufenschüler hätten daher bereits vor den Ferien angefangen, Klapptische und Stühle mitzubringen.

Keine Gelegenheit zur Besserung

"Da wir ja auch keine Verpackungen mehr mit in die Schule bringen dürfen, müssen wir jetzt unser Essen draußen in der Kälte essen", mit Handschuhen und im Regen sei dies auch keine wirklich Freude, klagt Janine.

"Der Müll ist ein Problem", das sei allen bewusst, aber bei 1200 Schülern entstehe nun einmal Dreck. Kritik übe sie vor allen Dingen an der Tatsache, dass den Schülern keine Gelegenheit zur Besserung gegeben wurde. "Die Oberstufe würde sich in ihren Freistunden an Ordnungsdiensten beteiligen", betont Janine, es sei aber auch Aufgabe der Lehrer, an der Lösung des Problems mitzuwirken.

Soviel scheint festzustehen: Auch im Neuen Jahr bleibt das Thema Müll auf der Schul-Tagesordnung.

(RP)
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