Erste Einrichtung zwischenzeitlich geschlossen Wie Kitas in NRW mit der Hitze umgehen

Kempen · Kindergärten und Ferienfreizeiten in Nordrhein-Westfalen ergreifen Maßnahmen, um Kinder vor der Hitze zu schützen. In Kempen hat eine Kita sogar zwischenzeitlich zugemacht.

 Zahnbecher in einer Kita (Symbolfoto).

Zahnbecher in einer Kita (Symbolfoto).

Foto: dpa

Louis, Charlotte, Felix, Milo und Max toben im Garten der Kindertagesstätte an der St.-Peter-Allee in Kempen. Das Thermometer zeigt am Donnerstagvormittag 32 Grad an. Die Vier- und Fünfjährigen hüpfen durch Wasserstrahlen eines Rasensprengers. „Bei dem Wetter ist das eine sehr gute Abkühlung für die Kinder“, sagt Einrichtungsleiterin Lisa Hinrichsen.

Doch auch dieses Wasserspiel stößt an seine Grenzen, wenn die Temperaturen zu hoch sind. „Wir haben die Kita wegen der Hitze am vergangenen Freitag zugemacht. Und am Donnerstag davor hatten wir deshalb nur eingeschränkten Betrieb“, sagt Hinrichsen. In dem Gebäude sei es so warm gewesen, dass ein Gesundheitsrisiko für die Kinder bestanden hätte.

„Ich arbeite seit 25 Jahren in dem Bereich. Aber es ist zum ersten Mal, dass eine Kita wegen der Hitze zugemacht hat. Jedenfalls ist mir kein vergleichbarer Fall bekannt“, sagt sie. Sollte es in den nächsten Tagen noch einmal so heiß in den Räumlichkeiten der Kita werden, müsste wahrscheinlich wieder kurzfristig zugemacht werden.

Landesweit ergreifen Kindertageseinrichtungen und Ferienfreizeiten derzeit Maßnahmen, um die Kinder vor der seit Wochen anhaltenden Hitze zu schützen. Das NRW-Landeszentrum für Gesundheit warnt: Kinder reagieren empfindlich auf starke Wärme und gehören zur Risikogruppe. Zuständig für die Kitas sind in NRW die Landesjugendämter. „Die Träger fragen wegen der Hitze bei uns verstärkt an, ob sie mobile Klimaanlagen in den Räumen aufbauen dürfen“, sagt eine Sprecherin des Landesjugendamtes Rheinland. „Und natürlich dürfen sie das.“

Es gebe seitens der Landesaufsicht zwar keine strengen Auflagen und Verhaltenstipps, aber es werde bereits beim Bau darauf geachtet, dass die Kitas genügend Schatten spendende Plätze in den Gärten haben und die Räumlichkeiten nicht einer dauerhaften Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

Auch bei der Duisburger Stadtranderholung werden aufgrund der hohen Temperaturen an den einzelnen Standorte zusätzliche Maßnahmen zum Schutz der Kinder ergriffen. „Für den Waldplatz Wedau und den Stadtpark Meiderich wurden separate Wasserschläuche zur Abkühlung angeschafft“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels. Zudem gebe es wegen der hohen Temperaturen in diesem Jahr zum ersten Mal an allen Standorten Außenduschen, Rasensprenger und Sprinklerblumen zur Abkühlung.

Wegen der Trockenheit fällt zudem das bei vielen Kindern beliebte Grillen aus. „Aufgrund des allgemeinen Grillverbots fallen die Grilltage aus. Statt Grillwürstchen wird es Brühwürstchen geben“, so Hiedels. Weitere Aktivitäten sind bislang nicht abgesagt worden. Der Sprecher sagt aber: „Die Projektleitung des Jugendamtes steht im engen Austausch mit den Leitern der Standorte und wird unter Berücksichtigung des Wetters das Programm bei Bedarf anpassen.“

In Moers sind die sogenannten Tummelferien gerade zu Ende gegangen. „In diesem Jahr mussten wir Unmengen an Sonnencreme zusätzlich einkaufen“, sagt Klaus Janczyk vom Presseamt. Darüber hinaus habe es an allen Standorten Pools gegeben. Auch sei darauf geachtet worden, dass die Aktivitäten möglichst im Schatten stattfinden konnten.

„Durch das Wetter ist die Aufsicht für das Personal schwerer. So muss ständig darauf geachtet werden, dass die Kinder nicht zu lange der prallen Sonne ausgesetzt sind“, so Janczyk. In Mettmann wurden bei der Stadtranderholung einige Aktivitäten von draußen nach drinnen verlagert.

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