Meerbusch Hallenbad: Verwaltung muss neu rechnen

Meerbusch · Der Sportausschuss forderte gestern die Stadtverwaltung auf, die Kosten von Sanierung, Neubau in günstiger und teurerer Version gegenüberzustellen. Die CDU will den Standard erhalten, die anderen Fraktionen fürchten hohe Kosten

 Im Mai soll die Entscheidung darüber fallen, wie es mit dem Büdericher Hallenbad weitergeht. Vorher stellt die Verwaltung noch einmal drei Varianten mit ihren konkreten Kosten gegenüber.

Im Mai soll die Entscheidung darüber fallen, wie es mit dem Büdericher Hallenbad weitergeht. Vorher stellt die Verwaltung noch einmal drei Varianten mit ihren konkreten Kosten gegenüber.

Foto: Ulli Dackweiler

Auf die seit drei Jahren im Raum stehende Frage, ob das Büdericher Hallenbad saniert oder neu gebaut werden soll, gibt es immer noch keine abschließende Antwort — aber bald soll es sie geben. Die Beschlussvorlage der Verwaltung, die gestern im Schul- und Sportausschuss zur Diskussion stand, fand keine Zustimmung. Darin kam die Verwaltung zu dem Schluss, dass der Neubau eines kleineren und kostengünstigeren Bades keine Alternative gegenüber einem sanierten Hallenbad darstellt. "Nach den Berechnungen, Gutachten und der persönlichen Wahrnehmung durch den Besuch mehrerer Bäder kommen wir zu dem Schluss, dass unser Bad saniert werden sollte, denn es ist ein schönes Bad", sagte Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) zu Beginn der Ausschusssitzung.

Meerbusch: Hallenbad: Verwaltung muss neu rechnen
Foto: Agrob Buchtal (2), GSF

Dem wollten sich die Fraktionen nicht anschließen, zumindest nicht bedingungslos. "Die beiden Alternativen Sanierung oder Neubau wollen wir unter finanziellen Aspekten gegenübergestellt sehen", sagte Klaus Rettig (FDP) und erklärte die Forderung so: "Weder für eine Komplettsanierung noch für einen Neubau hat Meerbusch das Geld. Daher muss genau durchgerechnet sein, was jede Möglichkeit kostet."

Auch Jürgen Peters (Die Grünen) sah die Beschlussvorlage der Verwaltung kritisch: "Die Kosten rücken zu sehr in den Hintergrund. Dabei müssen wir uns auf das beschränken, was wir zahlen können." Bei der Frage, ob beim Neubau nur eine kostengünstige Variante, ähnlich der besichtigten Smartbäder, in Frage komme, oder auch ein Hallenbad, dass höheren Standards entspricht, herrschte im Schul- und Sportausschuss Uneinigkeit.

Für die CDU-Fraktion kommt im Falle eines Neubaus nur ein Bad mit den gewohnten Standards in Frage. "Ein vergleichbares Bad ist für vier, fünf oder sechs Millionen nicht zu bekommen — das kostet eher 10 Millionen. Wir brauchen aber einen bestimmten Standard für Schulklassen, Senioren und die DLRG", sagt Werner Damblon (CDU). Die FDP hingegen argumentierte mit der Geldknappheit. "Es ist nicht genug Geld dafür da. Die Bürger müssen das erkennen und sich dann an einen anderen Standard gewöhnen", sagte Rettig.

Einen weiteren Aspekt für eine Gegenüberstellung der Kosten brachte die SPD mit ein. "Auch die Zeitschiene sollte berücksichtigt sein. Eine Sanierung darf nicht zu einer jahrelangen Dauerbaustelle führen. Wenn das Bad dann lange geschlossen wäre, blieben auch viele Besucher weg", gab Georg Neuhausen zu bedenken. Dazu gab Bürgermeister Spindler Entwarnung: "Im detaillierten Sanierungsplan, den wir dann später erstellen, wäre auch der Zeitplan enthalten."

Einig waren sich die Fraktionen schließlich in der Forderung, dass die Verwaltung noch einmal die drei Alternativen Sanierung, günstiger Neubau und vergleichbarer Neubau in ihren Kostendimensionen gegenüberstellt. Auf dieser Grundlage will der Ausschuss dann am 16. Mai eine Entscheidung treffen. "Der Bürger kann schließlich erwarten, dass wir nach einer gewissen Zeit auch eine Entscheidung fällen", betonte Damblon.

(RP/rl)
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