Unterstützung für Familien 25 Jahre Kinderhospizverein - "Immer noch ein Tabuthema"

Olpe · Vor 25 Jahren wurde der Deutsche Kinderhospizverein von sechs betroffenen Familien gegründet. Die Kinderhospizarbeit leistet für Kinder und Familien eine besondere Unterstützung, die weit über die medizinische Versorgung hinaus geht. Sie sorgt dafür, dass ein Stück Alltag in das Leben der kranken Kinder zurrückkehren kann.

 Die Kinderhospizarbeit leistet für Kinder und Familien eine besondere Unterstützung, die weit über die medizinische Versorgung hinaus geht.

Die Kinderhospizarbeit leistet für Kinder und Familien eine besondere Unterstützung, die weit über die medizinische Versorgung hinaus geht.

Foto: dpa

Nach Ansicht des Deutschen Kinderhospizvereins ist diese in Deutschland allerdings immer noch ein Tabuthema: "Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern werden medizinisch zwar gut betreut, aber das Gesundheitswesen ist leistungsorientiert, und es fehlt häufig die Normalität im Alltag", sagte Vereinsgeschäftsführer Martin Gierse am Montag im nordrhein-westfälischen Olpe. Viele der betroffenen Eltern würden nach der Diagnose, dass ihr Kind lebensverkürzend erkrankt ist, noch Jahre oder Jahrzehnte damit leben. "Für diese Familien ist es wichtig, dass sie auf diesem Weg nicht nur medizinisch begleitet werden."

Der 1990 gegründete Kinderhospizverein mit Sitz in Olpe organisiert Hilfsangebote, um Eltern mit lebensverkürzend erkrankten Kindern zu entlasten und zu begleiten. Nach Schätzungen des Vereins sind rund 50.000 Kinder in Deutschland betroffen. Aus der Initiative des Vereins entstand 1997 das erste stationäre Kinderhospiz Deutschlands "Balthasar" in Olpe. Mittlerweile gibt es bundesweit 14 solcher Hospize, die Familien während der Krankheit ihrer Kinder zur Entlastung nutzen können.

Seit 2004 betreibt der Kinderhospizverein eigene Ambulante Kinderhospizdienste. Neben den 20 Diensten des Vereins gibt es rund 130 weitere ambulante Kinderhospizdienste in Deutschland. Die Begleitung der betroffenen Familien wird größtenteils von ausgebildeten Ehrenamtlichen geleistet. Allein für den Kinderhospizverein in Olpe sind neben 80 Festangestellten rund 800 Ehrenamtliche in den Familien vor Ort tätig.

Zur Jubiläumsfeier unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird am 10. Februar Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) in Olpe erwartet.

(dpa)
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