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Klimaanlagen für 100 alte Bahnen

Die Rheinbahn kann einen dreistelligen Millionen-Betrag sparen, wenn sie Fahrzeuge aus den 1980er und 1990er Jahren modernisiert. Davon ist FDP-Verkehrsexperte Manfred Neuenhaus überzeugt. Das Ein- und Aussteigen soll erleichtert werden, Klimatechnik soll mehr Komfort bringen.

Rheinbahn-Kunden können aufatmen. Mehr als 100 Bahnen sollen in den kommenden Jahren mit Klimaanlagen ausgestattet werden. Dabei handelt es sich nicht, wie man vermuten könnte, um die neue Generation der Silberpfeile, sondern um Fahrzeuge aus den 1980er und frühen 1990er Jahren. Für 1,4 Millionen Euro sollen die Wagen des Düsseldorfer Herstellers Duewag technisch auf den aktuellen Stand gebracht werden. Sie werden komplett in ihre rund 20 000 Einzelteile zerlegt und wieder zusammengebaut, inklusive Klimaanlage.

"Dadurch spart das Unternehmen viele Millionen Euro", ist FDP-Verkehrsexperte Manfred Neuenhaus überzeugt. Das Mitglied des Rheinbahn-Aufsichtsrats will diese Idee in einer der nächsten Sitzungen des Gremiums zur Diskussion stellen. Der Kauf neuer Stadtbahnwagen würde pro Fahrzeug rund 3,5 Millionen Euro kosten.

Der Liberale ist davon überzeugt, dass sich der Aufwand lohnt, die rot-weißen Bahnen zu modernisieren. Vom Fahrverhalten böten sie deutlich mehr Komfort als die von Siemens gebauten Silberpfeile: "Wegen der hohen Qualität ist das der Rolls-Royce unter den Stadtbahnen. Als Fahrgast fühle ich mich selbst wie in einer Sänfte."

Qualität ist unerreicht

Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher führt das darauf zurück, dass diese Fahrzeuge vor ihrer Inbetriebnahme erheblich länger getestet worden seien als die heutigen Bahnen. Duewag baute in dieser Zeit Einheitswagen für zahlreiche Verkehrsbetriebe, unter anderem für Köln und Bonn. Die haben bereits mit Erfolg alte Stadtbahnen ertüchtigt. Neuenhaus: "Warum sollen wir denen nicht den Auftrag erteilen, die Wagen für uns umzubauen. Sie haben Erfahrung damit."

Außer dem Einbau von Klimaanlagen soll es weiteren Komfort für Rheinbahn-Kunden geben: Die Trittbrettstufen werden so verändert, dass Fahrgäste problemlos ein- und aussteigen können. Heute haben vor allem ältere Leute wegen des Höhenunterschieds zwischen der letzten Trittstufe und des Bahnsteigs oder der Straße (Beispiel: Kaiserswerther Straße) Probleme damit. Überhaupt sind die Türen die Schwachstelle der Fahrzeuge, die seit 1981 in drei Baureihen produziert worden sind. Sie lassen sich mitunter nicht schließen – und das führt zu Verspätungen und Ärger bei den Fahrgästen. Die haben auch wenig Verständnis dafür, dass zwar jeder Kleinwagen mit Klimaanlage ausgestattet ist, sie aber in den heißen Monaten in den Zügen schwitzen müssen. Ein RP-Test im Juli vergangenen Jahres förderte Messergebnisse von 33 Grad zutage. Keine einzige Bahn und nur ein Drittel der Busse sind mit einer Klimaanlage ausgestattet.

Rund 300 000 Euro pro Bahn wollte sich die Rheinbahn die Nachrüstung der Silberpfeile kosten lassen. Siemens wollte aber die geforderte Garantieerklärung, dass dies wegen des erhöhten Gewichts nicht zu Problemen führen würde.

(RP)
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