Machen Sie es sich gemütlich Kachelöfen: Wohlige Atmosphäre nach alter Tradition

St. Augustin/Selb (rpo). Gerade in der kalten Jahreszeit sind wir ja ständig auf der Suche nach Wärme und Behaglichkeit. Gibt es denn eine schönere Vorstellung, als in einer Decke eingewickelt vor einem alten Kachelofen zu sitzen, sich zu wärmen und die Gedanken laufen zu lassen? Genießen Sie den Winter vor dem Kachelofen.

Öfen und Kamine vermitteln wohlige Atmosphäre
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Öfen und Kamine vermitteln wohlige Atmosphäre

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Foto: Hagos

"Die milde und gesunde Strahlungswärme eines Kachelofens kommt dem Bedürfnis des Menschen nach Wohlbefinden entgegen", erklärt Michael Toplak von der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Kachelofenwirtschaft. Strahlungswärme basiert darauf, dass zunächst eine Steinplatte, Kacheln oder andere speicherfähige Materialien erwärmt werden. Die natürlichen Wärmespeicher strahlen dann die aufgespeicherte Hitze in den Raum ab, allerdings ohne dabei Luftströme in Bewegung zu setzen. Deshalb gilt Strahlungswärme auch als gesund für Hausstauballergiker, weil keine warme Luft umgewälzt und deshalb auch kein Staub verwirbelt wird.

Nach Angaben der Stuttgarter HAGOS, einem genossenschaftlichen Verbund deutscher Kachelofenbauer, gewinnt diese gleichzeitig energiesparende und umweltfreundliche Wirkungsweise immer mehr Freunde. Der Kachelofen ist ein Heizgerät, das bereits vor Jahrhunderten erfunden wurde. Hohe Lebensdauer und zuverlässige Funktion ließen ihn zum traditionsreichsten Heizgerät im deutschen Sprachraum werden. Vor allem lassen sich Kachelöfen entsprechend dem Stil der Zeit und dem Geschmack seines Besitzers aufbauen und sorgen mit liebevoll gestalteten Kacheln und Schmuckelementen für ein individuelles gemütliches Heim.

Comeback der Ofenbank

Bei vielen modernen Kachelöfen, so auch Martin Hartmann von der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Ofenkachel e.V. (ADO), handelt es sich schon um "Designerstücke". Beliebt ist in diesem Zusammenhang die Ofenbank, auf der unsere Vorfahren schliefen und sich den arbeitskrummen Rücken wärmen ließen. Am weitesten verbreitet ist der Kachelofen mit gemauertem Sockel. Der Oberbau besteht oft aus einer Kuppel.

Moderne Kachelöfen haben ein ausgefeiltes Innenleben. In den technisch optimierten Öfen verbrennt trockenes Brennholz so emissionsarm wie noch nie. Im Grundofen bringen speziell für den Kachelofenbau vorgefertigte Schamottesteine eine optimale Holzverbrennung. Ein Grundofen ist nach wenigen Stunden aufgeheizt und gibt dann gleichmäßig Wärme ab. So wird die gespeicherte Energie während des Tages langsam abgegeben, auch wenn das Feuer schon längst aus ist.

Eine der wichtigsten Neuentwicklungen für den umweltgerechten Holzbrand ist die isolierte Nachbrennkammer. Hohe Temperaturen und eine gezielte, direkte Luftzufuhr sind notwendig, damit das Holz sauber und so vollständig wie möglich verbrennt. Entsprechend wenig Asche bleibt übrig. Die Nachbrennkammer ist mit hochtemperaturbeständigen Materialien isoliert, was eine hohe Zündtemperatur ermöglicht. Die hohen Temperaturen wiederum sorgen für den sauberen, nahezu vollständigen Abbrand des Brenngas-Luft-Gemisches. Das ist wichtig für geringe Emissionen zur Schonung der Umwelt. Solche Grundöfen sind vor allem als Dauerheizung bestens geeignet, also beispielsweise für Hausbewohner, die den ganzen Tag zu Hause sind.

Warmluftkachelöfen für Berufstätige

Berufstätige allerdings, die es sehr schnell warm haben wollen, wenn sie nach Hause kommen, sollten sich für einen Warmluftkachelofen entscheiden. Im Wesentlichen besteht ein solcher Ofen aus einem Kachelmantel, in dem ein vorgefertigter Gasheizeinsatz steht. Gasheizeinsätze wurden speziell für den Warmluftofen entwickelt. Die meisten sind für alle Gasarten einstellbar. Ein Gasbrenner erzeugt die Wärme. Gas verbrennt sauber und umweltverträglich, ist sofort da und schafft schnell Wärme, benötigt keinen Lagerraum und keine Entsorgung.

Eine andere Möglichkeit ist das Heizen mit Öl. Im Prinzip funktioniert das genauso wie mit Gas. Ein in den Ofen eingebauter Ölheizeinsatz erwärmt die Kachelflächen, über Luftgitter kann aber auch "schnelle Wärme" direkt in den Raum geleitet werden. Der Wirkungsgrad, die Schonung der Umwelt, die Sparsamkeit: moderne Ölheizeinsätze sind natürlich darauf eingerichtet.

Selbst mit Strom aus der Steckdose können Kachelöfen betrieben werden. Sie werden am besten mit Nachtstrom gespeist. Er ist nicht nur billig, der Verbrauch von Nachtstrom nützt Kraftwerks-Kapazitäten, die zu dieser Tageszeit normalerweise brachliegen. Moderne Elektrospeicheröfen sollen einen ausreichend dimensionierten Speicherkern besitzen. So wird garantiert, dass der Ofen nach dem nächtlichen Speichern von Energie tagsüber gut heizt und nicht etwa zusätzlich Tagstrom verbraucht, weil die Wärme nicht reicht.

(afp)
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