Geldanlagen Wie Sparer ihr Vermögen schützen

In unruhigen Zeiten geht es vielen Menschen vor allem darum, ihr Erspartes vor Inflation und Co. zu sichern. Ein wichtiger Begriff ist die Asset Protection. Das ist nicht nur etwas für Reiche.

 Auch Aktien tragen zum Vermögensschutz bei, wenn Anleger die nötige Gelassenheit mitbringen und bei Kursschwankungen nicht nervös werden.

Auch Aktien tragen zum Vermögensschutz bei, wenn Anleger die nötige Gelassenheit mitbringen und bei Kursschwankungen nicht nervös werden.

Foto: dpa-tmn/Daniel Reinhardt

Eine Pandemie im dritten Jahr, rasant steigende Inflation, Krieg in der Ukraine: Der Frühling 2022 ist weit von Ruhe und Entspannung entfernt. Diese Entwicklungen wirken sich, nachdem bereits die vergangenen 24 Monate von großen Schwankungen begleitet waren, stark auf Vermögen und Geldanlage aus. Die Inflation lässt den Geldwert schnell schrumpfen, sodass Sparguthaben auf Girokonten und Co. ein Garant für Vermögensverluste sind. Auf der anderen Seite sind die internationalen Kapitalmärkte in einer solchen Achterbahnfahrt gefangen, dass vielen Menschen angst und bange wird und sie Aktien und anderen Wertpapieren auch nicht über den Weg trauen.

Für Dr. Maximilian Werkmüller, Rechtsanwalt in Düsseldorf und Professor für Family Office Management an der Allensbach Hochschule in Konstanz, ist das nicht verwunderlich. „Geldanlage ist immer ein emotionales Thema. Wenn der Markt nicht mitspielt oder negative Signale aussendet, führt das schnell zu Verunsicherung. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen eine genaue Idee haben, was sie mit der Geldanlage erreichen wollen und vor allem, wie sie ihr Vermögen schützen können. Asset Protection ist das Stichwort.“

Asset Protection, der international gängige Begriff für den Vermögensschutz, bezeichnet die Maßnahmen, die ein Vermögen vor Haftungszugriffen, Schäden durch nachteilige Schenkungen, Erbschaften und Steuergestaltungen oder auch negativen Implikationen wie Inflation, Staats- und Bankenkrisen und mehr schützen sollen. Ziel ist, durch die Asset Protection eine Brandmauer ums Vermögen zu ziehen und die Weiterentwicklung auf einer stabilen Basis zu ermöglichen. „Wer diese Basis für sein Vermögen geschaffen hat, kann viel gelassener seine Vermögensverwaltung planen, weil die grundlegenden Schutzfunktionen bereits vorhanden sind“, betont Maximilian Werkmüller.

Der Krefelder Finanzberater Rolf Klein, Autor des digitalen Fachbuchs „Asset Protection: Konzepte und Ideen zum Vermögensschutz“, weiß: „Die Herausforderungen wachsen also gefühlt täglich und werden immer komplexer. Es ist nicht mehr leicht, die Vermögenssubstanz zu wahren und das Vermögen langfristig zu entwickeln.“ Rolf Klein stellt dabei vor allem die Internationalisierung des Vermögens heraus und schaut auf den renommierten Finanzplatz Liechtenstein. Das Fürstentum sei politisch und wirtschaftlich sehr stabil und weise de facto keine finanziellen und strukturellen Risiken auf, die ein dort angelegtes Vermögen schädigen könnten.

In seinem E-Book zeigt Rolf Klein praktikable Lösungen und Strategien zum individuellen Vermögensschutz mit Bezug zu Liechtenstein auf. Beispielsweise beschreibt er, wie durch den Einsatz einer Lebensversicherung nach liechtensteinischem Recht Kapital an dem sicheren Standort breit diversifiziert verwaltet, übertragen und geschützt werden kann. Das E-Book ist kostenfrei unter www.private-wealth-police.de/ebook erhältlich. „Der Vorteil ist, dass Anleger mit einem investierbaren Vermögen ab 50.000 Euro von diesen Lösungen profitieren können. Die Kombination von Vermögensverwaltung, Liquiditäts- und Pensionsplanung und individueller Nachlassplanung unter dem Oberbegriff des Vermögensschutzes ist kein Privileg reicher Personen oder Familien.“

Apropos Vermögensverwaltung: Auch wenn Aktien immer schwanken können, führt daran kein Weg vorbei. „Auch eine Geldanlage in Aktien ist Vermögensschutz. Denn bei einem Zeithorizont von mindestens fünf Jahren ist es kaum möglich, mit Aktien Verlust zu machen. Dafür braucht man Geduld, Ruhe und Gelassenheit. Wer Schwankungen einfach wegsteckt und investiert, wird auf lange Sicht immer Gewinne erzielen und sein Vermögen damit schützen“, sagt der Hamburger Dachfondsmanager Thorsten Mohr von Argentum Asset Management.

Er verweist dafür exemplarisch auf das Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Ein Ergebnis: „Wer in Aktien des Deutschen Aktienindex Dax gespart hat, partizipierte an der Kursentwicklung und den Dividenden der großen deutschen Börsenwerte. So konnte man beispielsweise bei einem Anlagezeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,6 Prozent im Jahr auf das angelegte Geld erwirtschaften. Im schlechtesten Fall lag die jährliche Rendite bei 3,3 Prozent, im besten bei 15,2 Prozent.“

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