Kommentar zur Diesel-Nachrüstung VW muss zahlen

Düsseldorf · Politik, Umweltverbände, Autofahrer, Hersteller - immer noch wird um die Hardware-Nachrüstungen für Dieselfahrzeuge gerungen. Dabei sollte klar sein, wer für die Kosten aufkommen muss.

In der Not frisst der Teufel Fliegen und der Verkehrsminister seine Worte: Eigentlich wollte Andreas Scheuer Hardware-Nachrüstungen für Diesel stets verhindern, wissend, dass auf die Autokonzerne sonst Milliarden-Kosten zukommen könnten. Doch nach Gerichtsurteilen drohen in immer mehr Städten Fahrverbote. Und CSU-Mann Scheuer sieht in Hardware-Nachrüstungen offenbar den letzten Ausweg, um die Verbote und den geballten Zorn der Diesel-Fahrer abzuwenden. Fahrverbote in Frankfurt wären das letzte, was Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier vor der Landtagswahl im Oktober gebrauchen kann.

Technisch sind Nachrüstungen auch kein Problem, aber finanziell. Union und FDP tüfteln bereits an Lösungen, um die Autoindustrie vor Milliardenlasten zu bewahren. Diese Rücksichtnahme ist unverständlich: Volkswagen und Co. haben ihre Kunden jahrelang mit manipulierter Software betrogen. Selbstverständlich müssen sie die Mängel wirksam und auf ihre Kosten beseitigen. Drei Jahre nach Bekanntwerden von Diesel-Gate wird es höchste Zeit.

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