Dienstwagen-Umweltliste Koch und Rüttgers am CO2-Pranger

Berlin (RPO). Die CDU-Ministerpräsidenten Roland Koch (Hessen) und Jürgen Rüttgers (NRW) blasen mit ihren Dienstwagen unter den deutschen Politikern das meiste CO2 in die Luft. Das beklagt die Deutsche Umwelthilfe, die den Verbrauch der Regierungschefs und Minister untersucht hat.

CO2-Verbrauch von Politiker-Dienstwagen 2010
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CO2-Verbrauch von Politiker-Dienstwagen 2010

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Die deutsche Umwelthilfe hält die Dienstwagen deutscher Politiker nach wie vor für Klimakiller. Wie der Verein in einer in Berlin veröffentlichten Studie moniert, ist die Mehrheit der Autos übermotorisiert und verbraucht daher zu viel Sprit. Der Geschäftsführer der Umwelthilfe, Jürgen Resch, forderte Bundes- und Landesregierungen auf, gesetzlich festzulegen, dass kein Dienstwagen künftig mehr als 140 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen dürfe.

Die größten Klimakiller sind nach Angaben der Umwelthilfe die Autos von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) (348 g CO2/km), an zweiter Stelle folgt der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Er verlor im vergangenen Jahr einen Prozess gegen die Umwelthilfe und musste daraufhin die Werte seines Wagens offenlegen. Mit seinem Audi A8 W12 quattro mit einem Ausstoß von 324 Gramm CO2 pro Kilometer liege Rüttgers hinter Koch auf Platz zwei der "Klimakiller-Limousinen", teilte der Verein mit.

Die größten Klimakiller sind demnach die Autos von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU) (348 g CO2/km), sowie der beiden FDP-Bundesminister Rainer Brüderle und Philipp Rösler mit jeweils 249 Gramm C02 pro Kilometer.

Das Bundesgesundheitsministerium verwies darauf, dass die derzeit von Minister Rösler verwandten Dienstwagen bereits vor dem Regierungswechsel angeschafft wurden. Für die nächsten Wochen sei bereits ein Umstieg auf ein schadstoffärmeres Auto geplant. Auch Brüderle hat der Umwelthilfe zufolge bereits ein umweltfreundlicheres Auto bestellt.

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) und ihr Amtskollege und Parteifreund aus Sachsen-Anhalt, Wolfgang Böhmer, wurden in dem Bericht hingegen für den niedrigen Schadstoffausstoß ihres Dienstwagens gelobt. Beide lassen sich in einem BMW 730 Ld (180g CO2 /km) chauffieren. Insgesamt sieht die Umwelthilfe "langsame Fortschritte" beim Umweltbewusstsein deutscher Politiker bezüglich des Spritverbrauchs. Neun Ministerpräsidenten verweigerten der Umwelthilfe Auskunft.

Nicht berücksichtigt wurden bei der vierten Erhebung den Angaben zufolge aus Sicherheitsgründen gepanzerte und deshalb schwerere Dienstfahrzeuge wie das von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

(DDP/kpl)
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