Photovoltaik Ratgeber Solar-Technik

Geld verdienen und zugleich CO2 sparen – im Idealfall kann diese Formel mit einer Solarstrom-Anlage aufgehen. Die Energieagentur NRW hat für unsere Zeitung ein Beispielhaus durchgerechnet, in dem eine vierköpfige Familie in den ersten 20 Betriebsjahren 82 Tonnen CO2 einspart und im günstigsten Fall ein Plus von mehr als 10 000 Euro erwirtschaftet.

Geld verdienen und zugleich CO2 sparen — im Idealfall kann diese Formel mit einer Solarstrom-Anlage aufgehen. Die Energieagentur NRW hat für unsere Zeitung ein Beispielhaus durchgerechnet, in dem eine vierköpfige Familie in den ersten 20 Betriebsjahren 82 Tonnen CO2 einspart und im günstigsten Fall ein Plus von mehr als 10 000 Euro erwirtschaftet.

Die Eltern mit ihren beiden Kindern leben in einem Haus, das eine optimal geeignete Dachfläche besitzt. Das heißt, sie ist groß genug für 43 Quadratmeter Solarmodule, die eine Spitzenleistung von 5,8 Kilowatt (5,8 kWp) liefern. Aufs Jahr gesehen soll die Stromausbeute 5000 Kilowattstunden betragen. Das deckt rechnerisch den kompletten Bedarf der Familie. Das Dach hat den idealen Neigungswinkel (45 Grad), ist nach Süden orientiert und nicht durch Bäume oder Nachbarhäuser verschattet.

Die Energieagentur rechnet mit Investitionskosten für die gesamte Anlage von 16 200 Euro. Eine Faustregel besagt, dass ein Kilowatt Spitzenleistung 2700 bis 3000 Euro kostet. Zur Finanzierung stehen zinsverbilligte Darlehen aus dem Programm Erneuerbare Energien der Bank KfW bereit, die zwischen fünf und 20 Jahre laufen. Tilgungsfreiheit in den ersten Jahren ist möglich, der konkrete Zinssatz hängt vom Grad der Kreditwürdigkeit (Bonität) ab. Private Betreiber können sich die Mehrwertsteuer der Anlage als Vorsteuer erstatten lassen. Es gibt auch steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten.

Wie sieht nun die Einnahme-Seite für den Solar-Stromer aus? Bis auf Weiteres erhält er 20 Jahre lang 28,74 Cent für jede ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde. Bis 2031 liefert die Anlage rund 100 000 Kilowattstunden, das entspricht 25 000 Euro Einnahmen. Nutzt die Familie 30 Prozent des Stroms vom Dach selbst, kann sie wegen der Sondervergütung für dieses — das Stromnetz entlastende — Verhalten sogar mit etwa 27 000 Euro rechnen. Langfristig sinkt die Vergütung für die Einspeisung von Solarstrom, die für den 1. Juli vorgesehene Anpassung soll allerdings ausgesetzt werden, weil der Bau von Solaranlagen ein wenig schwächelt.

Wer die Sonnenkraft nutzen will, kann den Einstieg über die "Aktion Solar-Check NRW" wählen, den Handwerk und Landesregierung gemeinsam organisieren. Für 25 Euro (weitere 52 Euro gibt das Umweltministerium dazu) prüft ein Fachmann, für welche Form der Solar-Energienutzung sich das Haus eignet.

In diesem Check wird auch untersucht, ob sich der Einbau einer solarthermischen Anlage rentiert. Kollektoren, die Wasser auf dem Dach erwärmen, können im Sommer 100 Prozent der Warmwasserproduktion sicherstellen und im Winter die Heizung unterstützen. In Verbindung mit anderen energetischen Verbesserungen am Haus bestehen auch für Solarthermie Fördermöglichkeiten.

Informationen, Ansprechpartner und weitere Tipps bei der Energieagentur NRW, Kasinosstr. 19 42103 Wuppertal, Telefon 0180 0319 00 00 (neun Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder www.energieagentur.nrw.de

(RP)
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