Mystikal: Tarantula

Mystikal, geboren als Michael Tyler in New Orleans, gehört zu den Gewinnern des Südstaaten-Rap-Booms. Sein fünftes Major-Album markiert den vorläufigen Höhepunkt eines Künstlers, der dem Südstaaten-Stigma zu entfliehen versucht.

<P>Mystikal, geboren als Michael Tyler in New Orleans, gehört zu den Gewinnern des Südstaaten-Rap-Booms. Sein fünftes Major-Album markiert den vorläufigen Höhepunkt eines Künstlers, der dem Südstaaten-Stigma zu entfliehen versucht.

Auf "Tarantula" kombiniert er wie gewohnt seinen schreienden Rap-Stil mit stark vom Funk beeinflussten Arrangements. Mystikals Sprechgesang polarisiert zwischen nervtötend und treibend. Für das neuen Album hat Mystikal zudem einige Stars für sich gewonnen, was nicht nur werbewirksam ist, sondern auch musikalisch durchaus bereichernd.

The Neptunes ("Bouncin' Back", "Go Head") verstehen es besser denn je, Mystikals grimmigen Rap mit Falsett-Gesang und feinstem Funk hittauglich zu veredeln; über der komplex-vertrackten Musik von Rockwilder treiben sich Mystikal, Method Man und Redman zu lyrischen Höchstleistungen. Selbst das überraschende Tête-à-tête mit Mariah Carey, "Dont Stop (Funkin 4 Jamaica)", besticht mit der ungeahnten Kompatibilität von Mystikals Stimme und der des Popsternchens. Als nicht allzu erquickend stellt sich dagegen "Settle The Score" heraus, ein allzu gefälliges Stück mit Juvenile. Mystikals Rap schreit nach Wucht und Kanten.

Am Ende zementiert "Tarantula" die Ambitionen eines früheren regionalen Stars, der inzwischen in oberen Regionen der Rap-Welt angekommen ist. Gleichwohl wird auch dieses Album nicht in die Spitzenklasse der US-Rapper aufsteigen. Dort wird der amerikanische Süden nach wie vor von Outkast repräsentiert.

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