Der Film kommt am Donnerstag in die deutschen Kinos "Bärenbrüder" beendet Disneys Zeichentrick-Ära

Berlin (rpo). Der Zeichentrickfilm "Bärenbrüder" beendet eine Ära. Der Film um drei Brüder und jeder Menge Bären ist der letzte, der in dem Disney-Zeichentrickstudio in Orlando produziert wurde. Das Studio wurde zu Beginn des Jahres geschlossen. Die Zukunft gehört dem Animationsfilm, das hat nicht erst der überragende Erfolg von "Findet Nemo" unter Beweis gestellt.

Szenenbilder "Bärenbrüder"
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Foto: Buena Vista International

Angesiedelt wurde die Geschichte von "Bärenbrüder" vor Tausenden von Jahren, als der Nordwesten Amerikas kurz nach dem Ende der Eiszeit von riesigen Mammuts durchstreift wird. Die Brüder Kenai (deutsche Stimme: Daniel Brühl), Denahi (Moritz Bleibtreu) und Sitka (Gedeon Burkhard) leben ein Leben voller Ursprünglichkeit, geleitet vom Glauben an Symbole und Geister. Nicht zum ersten Mal bringt Kenai, der Jüngste und Überschwänglichste, seine Brüder in Gefahr: Auf der Jagd nach einem Bären, der Kenais Fischfang gestohlen hatte, eilen sie dem Heißsporn zu Hilfe und Sitka stirbt dabei.

Getrieben vom Gedanken an Rache nimmt Kenai die Verfolgung des Bären auf, tötet ihn - und wird von den Geistern selbst in einen Bären verwandelt. Aus der vierpfotigen Perspektive nimmt Kenais Leben zwangsläufig völlig andere Formen an - und es gibt einiges hinzuzulernen. Über die Tiere, die bislang seine Feinde waren, aber auch über Freundschaft, über Liebe und Vergebung. Der kleine Bär Koda ist Kenai dabei eine große Hilfe. Er zeigt ihm den Weg zu dem Berg, "wo das Licht die Erde berührt", und wo Kenai wieder menschliche Gestalt erlangen kann.

Die Moral ist so aufdringlich wie bei den meisten von Disneys Zeichentrickabenteuern — ob dies einer der Gründe war, warum "Bärenbrüder" in den US-Kinos floppte? An den farbenprächtigen Bildern und den für Disney+ so typischen Figuren kann es kaum gelegen haben. Neben den Hauptcharakteren, die selbstverständlich derart niedlich gerieten, wie nur in Disney-Produktionen möglich, wird "Bärenbrüder" von zwei schusseligen Elchen getragen, die allein den Gang ins Kino rechtfertigen.

Und dennoch: Wegen des Misserfolgs von "Bärenbrüder" zog das Disney-Management sein bereits begonnenes Projekt "A Few Good Ghosts" zurück. Mit einem Kassenmagneten wie dem animierten "Findet Nemo" kann ein handgezeichneter Trickfilm dieser Tage offensichtlich nicht mehr mithalten. Erfolge, wie beispielsweise "Der König der Löwen" sie feierte, liegen lange zurück. Und so beschließt "Bärenbrüder", der 44. abendfüllende Disney-Zeichentrickfilm, eine Ära. Das dürfte manchem Kenner und Fan eine tiefe Wunde in seine Kinowelt reißen.

"Bärenbrüder" kommt am 18. März in die deutschen Kinos.

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