Spielegerät kommt erst nach Weihnachten Nintendos DS in 3D verzögert sich

Chiba (RPO). Nintendo schafft es mit seinem tragbaren 3D-Spielegerät nicht rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Der DSi-Nachfolger "3DS", der einen dreidimensionalen Bildeindruck liefern soll, werde erst im Februar auf den japanischen Heimatmarkt und im März in den USA in den Handel kommen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Das ist der neue Nintendo 3DS
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Die Verzögerung ist für die Japaner ein schwerer Schlag ins Kontor: Nintendo-Chef Satoru Iwata kürzte wegen des späten Marktstarts und des teuren Yens die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr (bis Ende März) um mehr als die Hälfte auf 793 Millionen Euro von zuvor 1,76 Milliarden Euro.

Statt der angepeilten 30 Millionen "3DS"-Geräte rechnet er nun nur noch mit einem Absatz von 23,5 Millionen Stück. "Zunächst dachten wir, dass wir die '3DS' noch in diesem Jahr auf den Markt bringen, und darauf haben wir unsere Prognose gestützt", sagte Iwata auf einer Analystenkonferenz. "Aber inzwischen ist klar, dass wir keine ausreichenden Stückzahlen bis zum Jahresende liefern könnten." In Japan soll das Gerät mit 220 Euro etwa doppelt so viel kosten wie die derzeitigen, zweidimensionalen DS-Modelle.

Nintendo, das vor einigen Jahren mit seiner Spielekonsole "Wii" einen überraschenden Erfolg gelandet hatte, dürfte damit im kommenden Weihnachtsgeschäft ins Hintertreffen gegenüber den Rivalen Sony und Microsoft geraten, die dann neue, körperbewegungsgesteuerte Geräte auf den Markt bringen. Nintendo hatte 2006 mit dieser auch scherzhaft auch als "Hampelsteuerung" bezeichneten Spielmethode den Markt aufgemischt. Nun ziehen die Rivalen in dem schwächelnden Konsolenmarkt nach.

Die Japaner hatten auf der US-Spielemesse E3 im Frühjahr erstmals mit dem neuen "3DS" für Aufsehen gesorgt. Mit dem tragbaren Gerät sollen der Benutzer Spiele und Videos dreidimensional ohne die bislang übliche Spezialbrille sehen können. "Die '3DS' wurde gut auf der Messe aufgenommen. Aber damit Umsatz zu machen ist dennoch nicht selbstverständlich", sagte Iwata. "Ein Problem ist, dass man sie nur richtig begreift, wenn man sie ausprobiert."

(RTR/csr)
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