Mettmann Stadtwaldhaus: Günther sucht Gespräch

Mettmann · Bürgermeister Bernd Günther will das Stadtwaldhaus als Gastronomiebetrieb sichern. AfD übt Kritik am Umbau.

 Im September hatten Arbeiter damit begonnen, die Fassade im rückwärtigen Teil des Stadtwaldhauses abzutragen. Auch wurde ein alter Anbau entfernt.

Im September hatten Arbeiter damit begonnen, die Fassade im rückwärtigen Teil des Stadtwaldhauses abzutragen. Auch wurde ein alter Anbau entfernt.

Foto: Dietrich Janicki

Bürgermeister Bernd Günther will weitere Gespräche mit den Erwerbern und ihrem Architekten führen. Hintergrund: Ein genehmigungsfähiger Bauantrag für den Umbau- und die Sanierung des Stadtwaldhauses liege noch nicht vor.

Günther hat gestern in einem offenen Brief an Andrea Rottmann, Fraktionsvorsitzende der SPD, Stellung zum Thema Stadtwaldhaus bezogen. Die Stadt Mettmann folge nach wie vor dem Beschluss des Rates, dass der neue Investor eine Gastronomie im Stadtwaldhaus betreiben soll. Hierzu habe sich dieser im Übrigen auch im Kaufvertrag verpflichtet, sagt Günther. "In zahlreichen Gesprächen mit den Erwerbern wurde bereits zu einem recht frühen Zeitpunkt deutlich, dass es für eine Fortführung eines gastronomischen Betriebes an dieser Stelle unabdingbar sei, zusätzliche Parkplätze in der Nähe des Objektes zu schaffen. Hierfür ist eine Fläche westlich der bisherigen Außengastronomie vorgesehen", so der Bürgermeister. Dies sei von der Verwaltung schon im Mai dieses Jahres gegenüber der Politik geäußert worden. Auch die Erweiterung des Objektes sei im Vorfeld mit allen Beteiligten, sowohl dem Investor als auch mit den Fachabteilungen besprochen worden.

"Dass das Stadtwaldhaus vor dem Aus steht, entspricht nicht meinem Kenntnisstand und auch nicht dem Kenntnisstand meiner Fachabteilung. Wir alle arbeiten sehr intensiv daran, den Beschluss des Rates umzusetzen und das Stadtwaldhaus als Gastronomiebetrieb zu sichern." Auch die Mettmanner CDU Fraktion regt ein gemeinsames und konstruktives Gespräch zwischen dem Eigentümer des Stadtwaldhauses, seinem Architekten und der Verwaltungsspitze an. "Nur so können die offensichtlichen Probleme bei der Baugenehmigung im Einvernehmen gelöst werden. Dabei müssen vertragliche Zusagen an den neuen Eigentümer genauso eingehalten werden wie baurechtliche Vorgaben", sagt Fraktionschefin Ute Stöcker. Offensichtlich bestünden Unklarheiten über den genauen Umfang der baulichen Möglichkeiten. Diese hätten im Vorfeld genauer erklärt werden müssen, so Stöcker. Der Bürgermeister sollte diese Angelegenheit zur Chefsache machen und einen neuen Dialog zwischen dem Eigentümer, der Wirtschaftsförderung sowie dem zuständigen Fachbereich 3 Bauen herstellen.

Stöcker: Der Rat der Stadt Mettmann habe beschlossen, das Stadtwaldhaus langfristig als Gastronomiebetrieb für die Bürger zu erhalten. Diesen Beschluss gelte es verwaltungsseitig umzusetzen. Zurufe von Lärmschutzgutachtern, die aus der Ferne ihre Einschätzungen abgeben, seien hier wenig hilfreich. Das bestehende Lärmschutzgutachten sollte Grundlage für jede weitere Überlegung in den gemeinsamen Gesprächen sein, so Stöcker. Sollten Fehler im Nachgang auszumachen sein, gelte es, diese für zukünftige Verfahren zu beheben.

Die AfD-Fraktion im Rat hatte am 30. Oktober ihre Vorbehalte bezüglich des Stadtwaldhauses in einem Brief an Bürgermeister Bernd Günther dargestellt. "Die Entwicklung dieses Objektes ist inzwischen so mangelhaft, dass klare und in der Sache geeignete Entscheidungen für den Erhalt dieses klassischen Hauses getroffen werden müssen", sagt Fraktionsvorsitzender Gottfried Helmut Ottweiler. Die bisherigen Umbauten machten deutlich, dass der Charakter dieses Hauses an keiner Stelle verstanden worden sei. Das Ersetzen der Sprossenfenster durch einteilige Fenster widerspreche dem Baustil. Die verringerte Fensterhöhe führe zudem zu einer reduzierten Belichtung der Raumtiefe. Schon unter diesen Voraussetzungen sei ein Rückkauf des Objektes mit notwendigem Rückbau aufwendig, so Ottweiler.

Wie einer der Investoren des Stadtwaldhauses gestern auf Anfrage mitteilte, werde vom Architekten ein Gutachter beauftragt, der die Lärmschutzrichtwerte neu berechnet. Grundlage für die Berechnung seien die zusätzlichen Parkplätze. Außerdem planen die neuen Eigentümer einen Wintergarten in Richtung Stadtwald. Hintergrund: Die Investoren wollen im Stadtwaldhaus die Möglichkeit eröffnen, Familien- und Firmenfeiern jeglicher Art zu veranstalten. "Es wird ein bisschen dauern, bis wir weiter machen können, aber wir kriegen das hin", sagte der Investor.

(RP)
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