Bochum Vonovia: 932 Millionen Euro Gewinn

Bochum · Das Unternehmen stellt seinen Aktionären eine steigende Dividende in Aussicht.

(gw) Schon nach neun Monaten des Jahres 2019 dürfen sich die Aktionäre des Wohnungskonzerns Vonovia auf eine steigende Dividende für das gesamte laufende Jahr freuen. Vorstandschef Rolf Buch kündigte am Dienstag bei der Präsentation der Zwischenzahlen eine Ausschüttung von 1,57 Euro je Aktie an; das wären 13 Cent mehr, als das Unternehmen für das vergangene Jahr gezahlt hat. Für die ersten neun Monate des Jahres meldet Vonovia einen operativen Gewinn von 932 Millionen Euro (plus elf Prozent). Der soll im nächsten Jahr weiter steigen.

Der Aktionäre Freud’ ist bei einem Wohnungskonzern mitunter sozusagen systemimmanent der Mieter Leid. Die höhere Profitabilität verdankt Vonovia nämlich neben den dank der Niedrigzinsphase sehr geringen Finanzierungskosten zum Teil auch steigenden Mieteinnahmen. Die haben sich gegenüber dem Vorjahr um knapp zehn Prozent auf 1,5 Milliarden Euro erhöht. Im Zusammenhang damit erntet der Konzern Kritik vom Deutschen Mieterbund (DMB). Nach dessen Angaben verbreitet Vonovia falsche Daten über den Betriebskostenspiegel des DMB. „Vonovia behauptet, im Durchschnitt 2,55 Euro pro Quadratmeter und Monat an Nebenkosten abzurechnen, und erklärt, damit neun Prozent unter den Werten des Betriebskostenspiegels des Deutschen Mieterbundes zu liegen“, erklärte DMB-Geschäftsführer Ulrich Ropertz. Der aktuelle DMB-Betriebkostenspiegel beziffere die im Durchschnitt gezahlten Betriebskosten aber auf 2,16 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das bedeute, dass Vonovia-Mieter 18 Prozent mehr zahlten als andere Mieter in Deutschland.

Vonovia will die Vorwürfe so nicht stehen lassen. „Wir wehren uns gegen den Vorwurf des DMB, bewusst falsch zu informieren. Ganz im Gegenteil, wir wollen mit unseren Daten mehr Transparenz in die Debatte bringen“, erklärte der Konzern auf Anfrage. Es sei der „fairste Vergleich, alle anfallenden Kostenarten bei allen Gebäuden des Vonovia-Bestands (2,55 Euro) mit der Summe aller anfallenden Kosten zu vergleichen“, die der DMB aufführe (2,81 Euro).

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