Telekom-Markenrechte Telekom bangt um Magenta-Monopol

Das US-Start-up Lemonade will mit der Signalfarbe Versicherungen verkaufen.

Erneut muss die Telekom darum kämpfen, dass sie die Signalfarbe Magenta insbesondere im deutschen Markt als einziger kommerzieller Anbieter für seine Werbung nutzen kann. Der Bonner Konzern hat eine einstweilige Verfügung gegen das US-Startup Lemonade durchgesetzt, das beim Marketing für Versicherungen in Deutschland auch den Pinkton Magenta genutzt hatte. Auf den Vorgang hat Lemonade selber hingewiesen, möglicherweise um so bei einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu werden und so Geld für Marketing zu sparen.

Als Reaktion auf die Verfügung hat Lemonade beim EU-Amt für geistiges Eigentum beantragt, dass die Marke „Magenta“ der Telekom für ungültig erklärt wird. Gleichzeitig hat das US-Startup beim Deutschen Patent- und Markenamt beantragt, dass die Telekom keinen Anspruch mehr darauf hat, die Marke Magenta auch im Versicherungsbereich für sich zu reklamieren. Die Telekom sei nicht einmal lizenziert, im Versicherungsmarkt tätig zu sein, erklärt ein Lemonade-Sprecher. Also sei es unangemessen, dass Lemonade als Versicherer die Farbe Magenta nicht nutzen dürfe.

Die Telekom beharrt kompromisslos auf der Alleinstellung mit Magenta. Die Farbe sei wie das Unternehmenslogo „T“ und weitere Markenelemente als Marke der Telekom eingetragen und würde „in einem signifikanten Maße zum Erreichen des Unternehmenserfolges“ beitragen“, erklärt ein Sprecher. Experten schätzen den Wert der Farbe Magenta auf einen Milliardenbetrag. Immerhin benennt der Konzern viele Produkte nach der Farbe: Mobilfunktarife heißen „Magenta Mobil“, DSL-Verträge heißen „Magenta-Zuhause“, der Smart-Speaker „Hallo Magenta“. 2003 setzte die Telekom vor dem Bundesgerichtshof durch, dass der Wettbewerber Mobilcom die Farbe Magenta nicht mehr für Werbung nutzen darf.

Lemonade erklärt, die Farbe Pink seit 2015 in den USA prominent zu nutzen. Die Farbmarke der Telekom solle in der EU für ungültig erklärt werden, weil sie zu sehr andere Unternehmen einschränkt. Außerdem sei fragwürdig, dass die Telekom eine ganze Reihe an Pink-Schattierungen ihr Eigen erklärt.

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