Finanzwirtschaft Volksbanken sperren Zahlungen von Direktbanken

Frankfurt · Mehrere Genossenschaftsbanken ergreifen Abwehrmaßnahmen gegen betrügerische Überweisungen auf Konten von Direktbanken wie N26 oder Fidor. „Die Volksbank Freiburg hat aufgrund einer Zunahme an Betrugsfällen im Online-Banking den Zahlungsverkehr mit den Direktbanken N26, Fidor, Revolut, Bunq, Solarisbank temporär eingestellt“, sagte ein Volksbanksprecher.

Volksbanken sperren Zahlungen von Direktbanken
Foto: dpa/Patrick Seeger

„Hintergrund ist, dass aktuell gerade diese Banken von vermeintlichen Betrügern aufgrund von einfachen Identifikationsverfahren wie beispielsweise Foto-Identifikation – außerhalb von Deutschland – als Zielkonto für vermeintliche Straftaten genutzt werden“, so der Sprecher weiter. Spätestens an diesem Dienstag will die Volksbank ihre Systeme technisch so angepasst haben, dass die Sperre wieder aufgehoben werden kann.

Ein Einfallstor für Angriffe auf Kundenkonten bei der Volksbank Freiburg war – wie bei früheren Fällen in anderen Instituten – das sogenannte mTan- oder mobileTan-Verfahren. Hierbei wird die für Überweisungen notwendige Tan per SMS auf eine zuvor hinterlegte Handynummer geschickt. Kriminelle greifen zunächst die Zugangsdaten für das Online-Banking ab – etwa über Phishing-Mails oder Schadprogramme, die auf den Computer des Kunden eingeschleust werden. An die Tans kommen sie dann über Ersatz-Sim-Karten, die sie mit falschen Angaben beim Mobilfunkanbieter erschleichen.

Eine Sprecherin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) betonte: „Sollte es zu einem Betrugsfall im Onlinebanking gekommen sein, entsteht Kunden kein Schaden, sie erhalten ihr Geld zurück.“ Voraussetzung sei, dass Kunden sorgfältig mit sensiblen Daten wie Geheimnummer (Pin) und Tan umgegangen seien.

(dpa)
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