Düsseldorf Vodafone will 100.000 Firmen mit Glasfaser-Anschluss versorgen

Düsseldorf · Deutschlands zweitgrößter Telefonkonzern, Vodafone, will die Zukunftstechnologie Glasfaser künftig viel entschlossener ausbauen als der Marktführer Telekom, der bisher weit überwiegend auf die Aufrüstung des traditionellen Kupfernetzes setzt. Zu diesem Zweck will das Düsseldorfer Unternehmen in den nächsten vier Geschäftsjahren rund zwei Milliarden Euro zusätzlich investieren - also pro Jahr 500 Millionen Euro.

Den Schwerpunkt des Programms bildet die erhoffte Aufrüstung von 2000 Gewerbeparks in ganz Deutschland, die bis zu 1,6 Milliarden Euro kosten soll. Damit könnten 100.000 Firmen als Kunden gefunden werden. Dafür will Vodafone mit der Deutschen Glasfaser zusammenarbeiten, die bereits am Niederrhein sehr aktiv ist. "Gewerbegebiete sind eine interessante Nische für Vodafone", sagt Betriebswirtschafts-Professor Torsten Gerpott. "Da gibt es einen großen Nachholbedarf für superschnelle Anschlüsse." Die Deutsche Telekom hat ebenfalls ein Programm für Gewerbegebiete angekündigt.

Zudem will Vodafone mit einer Reihe von Kommunen Partnerschaften vereinbaren, um dort ein Glasfasernetz aufzubauen. Vodafone möchte den Betrieb managen, aber nur magere 200 bis 400 Millionen Euro investieren. Den Großteil der Finanzierung sollen die Kommunen tragen. "Das ist Rosinenpicken, ohne selber viel Geld in die Hand zu nehmen", erklärt dazu die Telekom. Experte Gerpott erklärt: "Mit diesen Projekten muss sich Vodafone aber sehr beeilen. In nicht ferner Zukunft wird die Telekom selber auf Glasfaser bis in die Häuser setzen."

Als dritten Schritt will Vodafone das Kabel-TV-Netz des Unternehmens (früher Kabel-Deutschland) auf ein Übertragungstempo von bis zu 1000 Megabit pro Sekunde hochrüsten. Davon würden bis zu 13 Millionen Haushalte profitieren - aber nicht in Nordrhein-Westfalen, weil hier Konkurrent Unitymedia das Kabelnetz betreibt und aufrüstet.

(RP)
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