Luftfahrtmesse in Berlin Zehntausende Besucher bei ILA

Berlin · Zehntausende Menschen haben den ersten Besuchertag der Luftfahrtschau ILA in Berlin genutzt. Nach drei Fachbesuchertagen ist das 250 000 Quadratmeter große Areal am Flughafen Schönefeld für das Publikum geöffnet. Die Veranstalter seien mit dem ersten der drei Publikumstage "sehr zufrieden", sagte Messesprecher Wolfgang Rogall.

 10.000 Besucher schauen sich die Luftfahrtausstellung ILA in Berlin an.

10.000 Besucher schauen sich die Luftfahrtausstellung ILA in Berlin an.

Foto: ddp, ddp

Bis Sonntag werden mehr als 200 000 Menschen erwartet, an den ersten drei Tagen waren rund 70 000 Fachbesucher aus aller Welt gekommen. Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) wirbt auf der Messe um Nachwuchs für die Branche. Die Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland benötige pro Jahr rund 2500 Ingenieure und 1500 Facharbeiter, geht aus einer BDLI-Umfrage hervor.

2009 seien in der Branche rund 93 700 Menschen beschäftigt gewesen, sagte BDLI-Hauptgeschäftsführer Dietmar Schrick. Für dieses Jahr rechnet er damit, dass dieses Niveau gehalten werden kann. In dem am Freitag eröffneten sogenannten CareerCenter werden die Berufschancen in der Branche aufgezeigt. Mehr als 50 Firmen und Institutionen stellen sich vor.

Die ILA-Weltraumhalle lud am Freitag zum Astronauten-Tag. Zehn Raumfahrer aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Italien stellten sich den Fragen der Besucher.

Flugschau für das Publikum

Während der Publikumstage werde auf der ILA ein "Flugprogramm der Spitzenklasse" geboten, sagte der Messesprecher. Die Palette reicht von Ultraleicht- und Kunstfliegern über historische Maschinen und Hubschrauber bis hin zu Transportflugzeugen und Kampfjets. Zu den besonderen Attraktionen gehört das größte Passagierflugzeug der Welt, der A380. Airbus hat extra für das Flugprogramm eine solche Riesenmaschine nach Schönefeld gebracht. Ihr Können zeigen auch wieder die sechs Tiger-Piloten der Schweizer Nationalflugstaffel Patrouille Suisse.

Bei den Vorführungen standen die Zuschauer in mehreren Reihen an der rund 1,5 Kilometer langen sogenannten Fluglinie und verfolgten das Geschehen in der Luft. Details zu den Maschinen und Geschichten aus der Luftfahrt steuerte das dreiköpfige Moderatorenteam Günter Grabowski, Peter Misch und Tim Callaway in Deutsch und Englisch bei.

Die Bilder der Flugdemonstrationen waren auch auf speziellen Leinwänden an Messehallen zu sehen. Sie wurden von dem unbemannten Beobachtungshubschrauber S-100 der österreichischen Firma Schiebel übertragen, der auf der ILA seine Premiere hat.

Einmal ins Cockpit schauen

Dicht umlagert waren die auf den Freiflächen präsentierten Fluggeräte. Interessierte nutzten die Möglichkeit, einen Blick ins Innere der Maschinen zu werfen. Lange Menschenschlangen bildeten sich unter anderem an einer Transall der Bundeswehr und einer Boeing C-17 der US-Streitkräfte. Letztere war 1998 vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton auf den Namen "The Spirit of Berlin" getauft worden.

Nach Angaben der Polizei verlief für Autofahrer die Anreise zur ILA ohne Probleme. Es habe keine Staus auf den Autobahnen und den Zufahrten zum Parkplatz Nord gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Bis zum Mittag sei dort rund die Hälfte der insgesamt etwa 16 000 Abstellplätze belegt gewesen. Anders als bei der ILA vor zwei Jahren ist dieser Parkplatz diesmal von der A 113 sowohl aus Richtung Süden als auch Norden über eine eigene Ausfahrt erreichbar. Direkt vom Parkplatz bringen Shuttlebusse die Besucher zum Messegelände.

Die ILA ist nach Angaben der Veranstalter das wichtigste europäische Branchenereignis in diesem Jahr. Noch bis Sonntag präsentiert sich die Rekordzahl von 1153 Ausstellern aus 47 Ländern.

(DDP/awei)
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