US-Börsenaufsicht Mit neuen Regeln Panik verhindern

New York (RPO). Die US-Börsenaufsicht SEC hat als Reaktion auf den chaotischen Absturz der New Yorker Börse vor einem Monat neue Regeln gegen Panikreaktionen im Aktienhandel aufgestellt. Der Handel mit bestimmten Aktien soll künftig ausgesetzt werden, wenn ihr Wert binnen fünf Minuten um mehr als zehn Prozent abgestürzt.

 Panische Reaktionen an der Börse sollen künftig verhindert werden.

Panische Reaktionen an der Börse sollen künftig verhindert werden.

Foto: GETTY IMAGES NORTH AMERICA, AFP

Die Regelung gilt seit Freitag für zunächst sechs Monate, wie SEC-Chefin Mary Schapiro am Donnerstag ankündigte.

Der Handelsstopp im Panikfall solle zunächst fünf Minuten dauern, erklärte die SEC. Die Märkte sollten diese Unterbrechung nutzen, um einen "vernünftigen Preis" für die betroffenen Aktien festzusetzen und den Handel dann auf "faire und ordentliche Weise" wiederaufnehmen. Die Anweisung gilt an allen Börsen in den USA und betrifft zunächst alle Aktien, die im S&P-500-Index notiert sind.

Die SEC reagiert damit auf den Börsensturz vom 6. Mai, als der New Yorker Dow-Jones-Index plötzlich binnen Minuten um etwa 1000 Punkte eingebrochen war, ehe er die Verluste wieder weitgehend wettmachte. Manche Aktien büßten dabei vorübergehend fast hundert Prozent ihres Wertes ein, ehe sich die Kurse schlagartig wieder erholten. Verstärkt worden war der Absturz vermutlich durch computergestützte automatische Verkäufe, die beim Unterschreiten bestimmter Schwellen ausgelöst werden.

Diese Marktturbulenzen hätten einen "plötzlichen, aber befristeten Zusammenbruch" der Marktfunktionen gezeigt, erklärte Schapiro. Einige Aktien seien plötzlich zu "eindeutig irrationalen Preisen" gehandelt worden. Die neuen Regeln sollten sicherstellen, "dass alle Märkte simultan pausieren und Käufer wie Verkäufer Zeit bekommen, zu vernünftigen Preisen zu handeln".

Die sechsmonatige Probephase für die neuen Regeln erlaube es nun, diese nach den ersten Erfahrungen anzupassen, erklärte die SEC. "Sobald es praktikabel ist", sollten die Regeln dann auf mehr Aktien als die 500 Titel des S&P-Indexes ausgedehnt werden. "Ich hoffe, das Programm rasch auf tausende weitere börsennotierte Unternehmen ausweiten zu können", sagte Schapiro. Zudem arbeitet die SEC nach eigenen Angaben daran, die bereits existierenden Notmechanismen an den einzelnen Börsen zu überarbeiten - denn am 6. Mai war kein einziger davon ausgelöst worden.

(AFP/jre)
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