"Er ist jetzt de facto der Vertriebschef", sagte ein Telekom-Manager. Telekom-Vorstandschef Kai-Uwe Ricke hatte der Zeitung zufolge vor gut einer Woche die Aufgaben im Vorstand neu verteilt, um den Telefonkonzern wieder handlungsfähig zu machen. Die Telekom hat im ersten Halbjahr eine Million Kunden verloren und musste im August ihre Gewinnprognose für 2006 und 2007 reduzieren. Bei dem Revirement bekam Obermann nach Telekom-Angaben lediglich die Verantwortung für die 500 T-Punkt-Shops zugeteilt. Ricke will in Zukunft Markenauftritt und Werbebudget selber steuern.

Nach Informationen der Zeitung wird Obermann fortan jedoch auch den Direktvertrieb sowie sämtliche anderen Vertriebskanäle steuern. Die bisher weitgehend unabhängige Festnetzsparte T-Com werde damit in Zukunft viele Entscheidungen nur noch in Abstimmung mit dem T-Mobile-Chef treffen können, schrieb das Blatt. Dem Vernehmen nach wolle Obermann eine Mannschaft aus T-Com- und T-Mobile-Leuten zusammenstellen, die den Vertrieb koordinieren soll. Ein Unternehmenssprecher wollte dies nicht kommentieren. Er sagte lediglich: "Es gibt keine organisatorischen Umstrukturierungen. Es gibt einfach Teamwork."