Baumarkt-Kette Praktiker-Pleite: 4000 Jobs in Gefahr

Hamburg · Bei Max Bahr und Praktiker sind laut Betriebsrat bis zu 100 Märkte bedroht. Insgesamt könnten 4000 Menschen ihren Job verlieren.

Nach den Insolvenzanträgen der Baumarktketten Praktiker und Max Bahr befürchten Arbeitnehmervertreter den Verlust von insgesamt bis zu 4000 Jobs. "Wenn man ehrlich ist und nichts schönreden will, muss man von der Größenordnung 80 bis 100 Märkte reden, die sich im Moment ernsthaft Sorgen machen müssen", sagte Max-Bahr-Gesamtbetriebsratschef Ulrich Kruse.

Es werde davon ausgegangen, dass von 280 Praktiker- und Max-Bahr-Märkten nur etwa 180 eine Perspektive hätten, sagte Kruse, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Praktiker ist. Die Zahl könne noch steigen, wenn man auch Praktiker-Märkte, die nicht zu Max Bahr wechseln können oder sollen, an jemanden verkaufen könne. Aber das seien eben Märkte, die nicht "unbedingt die Top-Baumarkt-Voraussetzungen haben". Da sei die Frage, was man mit diesen Märkten alternativ machen könne.

Auch die Zentrale in Hamburg müsse wohl bei einer Reduzierung der Märkte mit Einschnitten rechnen, wenn sie überhaupt bestehenbleibe "und der Verkauf nicht an jemanden geht, der schon eine Zentrale hat", so Kruse.

Die Praktiker AG wollte zu möglichen Jobverlusten nicht Stellung nehmen. "Kein Kommentar zu solchen Spekulationen", sagte ein Konzernsprecher. Er verwies darauf, dass das Insolvenzverfahren auch dazu diene, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und ein Investorenprogramm einzuleiten, das das Unternehmen voranbringe. Ein Sprecher der Insolvenzverwaltung sagte: "Zu Arbeitsplätzen können wir derzeit gar nichts sagen." Dazu müsse der Investorenprozess abgewartet werden.

Zwei Wochen nach der Baumarktkette Praktiker hatte am Freitag auch deren Tochtergesellschaft Max Bahr in Hamburg Insolvenzanträge für mehrere Firmen eingereicht.

(dpa)
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