Gemeinsame Auto-Plattformen Opel und PSA kämpfen gegen Kosten

Rüsselsheim · Die Autos von Opel und Peugeot-Citroën werden sich ähnlicher: Im Kampf gegen untragbar hohe Kosten werden die Opel-Mutter GM und PSA bei der Fahrzeugentwicklung zusammenarbeiten. Mit einem Joint Venture wollen die Konzerne auch über größere Mengen im Einkauf sparen.

2012: Opel-Werk in Bochum wird 50 Jahre alt
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Die kriselnden Autohersteller Opel und Peugeot-Citroën gehen künftig gemeinsame Wege. Nach mehrmonatigen Verhandlungen haben die Opel-Mutter General Motors (GM) und der französische PSA-Konzern die Verträge für eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Auto-Entwicklung und Einkauf unterschrieben, wie die Adam Opel AG am Donnerstag in Rüsselsheim berichtete: "Basierend auf der Rahmenvereinbarung vom 29. Februar 2012 haben die Partner nun bindende Verträge unterzeichnet."

Bereits im Juli war ein Logistikabkommen geschlossen worden. Durch die Zusammenarbeit wollen die Unternehmen nach spätestens fünf Jahren zusammen jährlich zwei Milliarden Dollar (1,5 Mrd Euro) einsparen.

Die ersten zusammen entwickelten Autos sollen bis Ende 2016 auf den Markt kommen. Dabei wollen sich die Hersteller, die vor allem in Europa aktiv sind und unter der tiefen Absatzkrise leiden, keine Konkurrenz um die Gunst der Kunden machen: "Die Fahrzeuge von Opel/Vauxhall, Peugeot und Citroën werden sich stark unterscheiden und der jeweiligen Markencharakteristik voll und ganz entsprechen."

GM und PSA wollen nach den Angaben zunächst drei Fahrzeugprojekte zusammen entwickeln. Im Oktober hatten die Partner noch von vier gemeinsamen Fahrzeugentwicklungen gesprochen. "Wir sehen in diesen drei Projekten das größte Potenzial. Aber wir sind zuversichtlich, dass es mehr werden könnten", sagte ein Opel-Sprecher der dpa.

Bei den drei Projekten handelt es sich um einen Van und zwei Kleinwagen. Opel ist bislang mit den Modellen Zafira, Meriva und Corsa in diesen Segmenten unterwegs. Der GM-Tochter wird eine höhere Kompetenz bei Kompakt-Vans wie dem Meriva zugetraut, während die Franzosen als Spezialisten für Kleinwagen und größere Familien-Vans gelten. Vorerst aus der Planung flog die Entwicklungszusammenarbeit in der Mittelklasse.

Zudem beschlossen die Partner nun verbindlich, eine gemeinsame Einkaufsorganisation für Europa zu gründen. Das Joint Venture werde die vorhandenen Stärken beider Unternehmen nutzen, um Synergien zu erzielen, hieß es. Das Gemeinschaftsunternehmen muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Inzwischen sprechen GM und PSA auch über eine Zusammenarbeit im Bereich Motoren und die Ausdehnung der Allianz über Europa hinaus auf Lateinamerika und andere Wachstumsmärkte. Die gemeinsame Produktion sei hingegen nicht Gegenstand der Allianz.

(dpa/nbe)
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