Chef Grube lehnt Börsengang weiter ab Deutsche Bahn besser auf Winter vorbereitet

Passau/Berlin · Die Deutsche Bahn hat sich laut ihrem Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Grube gut auf den Weihnachtsverkehr vorbereitet. Zwar solle man "niemals versprechen, dass alles problemlos läuft", doch sei die Bahn weit besser auf den Winter eingestellt als in der Vergangenheit.

Verspätungen und Störungen - was die Deutsche Bahn aufhält
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Foto: H. Jazyk

Das sagte Grube der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagausgabe). 21.000 Mitarbeiter stünden zum Schneeräumen bereit, im Unterschied zu 9000 vor zwei Jahren.

Derweil lehnt Grube einen Börsengang weiterhin ab. "Ich halte einen Börsengang im Moment für falsch. Für mich liegt der Schwerpunkt in Deutschland auf dem Brot-und-Butter-Geschäft, nicht bei irgendwelchen Börsenträumen", sagte der Manager der "Passauer Neuen Presse" weiter. Es seien noch viele Hausaufgaben zu machen. Über den Börsengang entscheide der Bund als Eigentümer.

Mit Blick auf die Pläne von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas einer strikten Trennung von Netz und Bahn-Betrieb sei das letzte Wort noch nicht gesprochen, so Grube. So wie Kallas es sich vorstelle, werde es nicht funktionieren.

"Die Franzosen führen Netz und Betrieb gerade wieder zusammen. In Österreich, Italien und der Schweiz gibt es ebenfalls integrierte Bahn-Unternehmen. Deutschland ist ein Eldorado für Wettbewerb auf der Schiene", betonte er. Hier gebe es so viele Wettbewerber auf der Schiene wie in ganz Europa nicht. "Uns vorzuwerfen, wir würden die Konkurrenz diskriminieren - das ist schlichtweg falsch."

Als besonders ärgerlich bezeichnete der Bahnchef die Lieferverzögerungen beim ICE 3. "Wir haben bereits vor Jahren bei Siemens 16 Züge bestellt. Kein einziger ist bisher geliefert. Siemens nennt uns nicht mal mehr einen Liefertermin. Es ist höchste Zeit, dass sich Bahn, Industrie und Aufsichtsbehörde verständigen und die Zulassungsverfahren überarbeiten."

Die Bahnindustrie müsse ihre Hausaufgaben machen. Sie dürfe "nicht wie bisher Züge abliefern, bei denen wir dann zahlreiche Mängel feststellen". Es könne nicht sein, dass überflüssige Bürokratie und nicht sicherheitsrelevante Vorschriften zu Verzögerungen führten.

(dpa/nbe/rm)
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