Wieder Stillstand am Flughafen Frankfurt Neuer Streik von Sonntag bis Donnerstag

Frankfurt/Main · Nach dem Scheitern der Gespräche über eine Lösung des Tarifkonflikts wird der Flughafen von Frankfurt am Main erneut bestreikt. Wie die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) am Samstagabend mitteilte, soll der befristete Ausstand am Sonntagabend um 21.00 Uhr beginnen und bis Donnerstagmorgen um 05.00 Uhr dauern.

 Reisende müssen am Frankfurter Flughafen von Sonntag bis Donnerstag wieder starke Nerven mitbringen. Es gibt neue Streiks.

Reisende müssen am Frankfurter Flughafen von Sonntag bis Donnerstag wieder starke Nerven mitbringen. Es gibt neue Streiks.

Foto: dpa, Arne Dedert

Die Mitglieder in der Verkehrszentrale, der Vorfeldkontrolle und der Vorfeldaufsicht des Flughafenbetreibers Fraport seien zum Arbeitskampf aufgerufen, erklärte GdF-Sprecher Matthias Maas weiter. Zuvor waren die Gespräche über eine Lösung des Tarifkonflikts zwischen GdF und Fraport gescheitert. Die GdF hatte bereits neue Streiks angekündigt, ohne zunächst einen konkreten Termin zu nennen.

Die neuen Gespräche zwischen den Tarifparteien waren nach einem fünftägigen Streik auf Deutschlands größtem Flughafen erst am Donnerstag wieder aufgenommen worden. Am Freitagabend teilten der Flughafenbetreiber Fraport und die GdF übereinstimmend das Scheitern der Gespräche mit.

GdF-Sprecher Maas äußerte sich am Samstag enttäuscht über das neue Angebot von Fraport. Dieses sei schlechter gewesen als das vor der Schlichtung vorgelegte und habe die etwa hundert Angestellten der sogenannten Vorfeld-Aufsicht gar nicht mehr enthalten.

Fraport: Forderungen überzogen

Fraport erklärte, "ein gutes Angebot" vorgelegt zu haben. Arbeitsdirektor Herbert Mai teilte mit, die Forderungen der GdF nach Gehaltssteigerungen "im zweistelligen Prozentbereich" seien "durch nichts gerechtfertigt und im Hinblick auf die Vergütungen anderer Tätigkeiten an Flughäfen mit vergleichbaren Anforderungen auch nicht zu vertreten".

Bei dem Tarifkonflikt geht es um Gehälter, Arbeitszeiten und Zulagen für 200 Beschäftige in Vorfeldkontrolle, Vorfeldaufsicht und Verkehrszentrale. Das von den Tarifverhandlungen betroffene Vorfeldpersonal ist eine kleine Berufsgruppe, die jedoch eine zentrale Rolle am Flughafen einnimmt. Sie weist Flugzeugen ihre Parkpositionen zu oder lotst sie dorthin.

Fraport zufolge will die GdF teils über 70 Prozent mehr Geld. Die Gewerkschaft selbst spricht von Forderungen zwischen drei und 30 Prozent über vier Jahre. Um den Druck zu erhöhen, hatten die GdF-Mitglieder am Donnerstag vergangener Woche erstmals die Arbeit am Frankfurter Flughafen niedergelegt. Mehr als 1200 Starts und Landungen fielen aus.

Der Flughafenbetreiber sieht sich nach eigenen Angaben auch für längere Streikphasen gut vorbereitet. An den bisherigen Streiktagen seien mehr als 80 Prozent der Flugbewegungen sichergestellt worden, bei internationalen Flügen habe es keine Einschränkungen gegeben, hob Fraport hervor. Auch bei einem neuen Streik will der Flughafenbetreiber nach eigenen Angaben möglichst viele Maschinen starten und landen lassen.

(AFP)
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