Nach Erdbeben im Saarland Kumpel wollen zurück unter Tage

Saarbrücken (RPO). Nach dem Förderstopp der Steinkohle im Saarland haben die rund 3000 zwangsbeurlaubten Kumpel die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Bei einer Versammlung warnte Ulrich Freese, Vorsitzender der Gewerkschaft IG-BCE, vor dem sofortigen Ende des Grubenbaus - trotz der Erdbeben-Gefahr.

Rund 4500 Leute kamen zu der Betriebsersammlung. Dort sagte, ein sofortiges Ende des Bergbaus an der Saar würde verheerende Folgen für das ganze Land haben. "Wir haben noch eine Chance verdient", erklärte der Betriebsratsvorsitzende des Bergwerks Saar, Franz-Jürgen Becker, auf einer Pressekonferenz nach der nichtöffentlichen Veranstaltung. Laut Becker bereiten die Arbeitnehmervertreter auch Aktionen vor, um öffentlich für ihr Anliegen zu werben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte derweil dem Saarland ihre Hilfe beim Ausstieg aus dem Bergbau zu. Ministerpräsident Peter Müller sagte am Dienstag, der Bund sei bereit, sich an der Erarbeitung konkreter Lösungen zu beteiligen. 3.600 Kumpel stehen vor der Entlassung, die IG BCE rechnet insgesamt mit einem Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen. Die Gewerkschaft warnte vor übereilten Entscheidungen.

Der RAG-Vorstandschef Bernd Tönjes unterstrich, die Arbeiten an einem neuen technologischen Ansatz zur Vermeidung von Erderschütterungen sollten bis Mitte März abgeschlossen sein. Tönjes sprach dabei von einer "allerletzten Chance". Er räumte Zweifel daran ein, dass das neue Verfahren tatsächlich belastbar sei.

(ap)
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