Finanzkrise IKB prüft Rettungspaket

München · Die angeschlagene Mittelstandsbank IKB ist möglicherweise die nächste Bank, die Hilfen des Rettungspaketes der Bundesregierung beantragen wird. "Wir prüfen sorgfältig das staatliche Rettungspaket", sagte ein IKB-Sprecher einem Fachblatt. Die Bank erwägt, sich über diesen Weg dringend benötigtes zusätzliches Eigenkapital zu beschaffen.

 Einigung auf IKB-Verkauf

Einigung auf IKB-Verkauf

Foto: AFP, AFP

Mehr wollte der Sprecher gegenüber "Focus.Money" zu diesem Zeitpunkt nicht sagen. Dass sich die IKB überhaupt mit dem Gedanken trägt, staatliche Beihilfen in Anspruch zu nehmen, ist nicht ohne Brisanz. Erst am Dienstag hatte die EU-Kommission unter Auflagen die staatlichen Hilfsmaßnahmen genehmigt, die die IKB seit Juli 2007 erhalten hat. Damit entfiel auch die aufschiebende Bedingung für eine Kapitalerhöhung über 1,25 Milliarden Euro durch die KfW Bankengruppe.

Die einst solide Mittelstandsbank IKB war im Juli 2007 als erste deutsche Bank in den Sog der US-Immobilienkrise geraten. Sie hatte sich massiv mit US-Ramschhypotheken verspekuliert und konnte nur durch ein zehn Milliarden schweres Rettungspaket ihrer Hauptaktionärin, der Staatsbank KfW, des Bundes und privater Banken vor der Pleite bewahrt werden. Am Dienstag billigte die EU-Kommission das Rettungspaket und machte damit den Weg für die endgültige Übernahme der Bank durch den Finanzinvestor Lone Star frei. Die KfW hatte das Düsseldorfer Institut im August für nur gut 100 Millionen Euro an den US-Investor verkauft.


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(afp/rpo)
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