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Verdoppelung der Filialzahl in zehn Jahren geplant Drogeriemarktkette dm trotzt Konjunkturschwäche

Düsseldorf (RPO). Offensichtlich gibt es auch Finanzkrisengewinner: Die europaweit aktive Drogeriemarktkette dm baut Umsatz und Filialnetz weiter kräftig aus und ist in diesem Jahr nach eigenen Angaben zum bundesweit führenden Verkäufer von Drogeriewaren aufgestiegen.

 Die Drogeriemarktkette dm scheint der Wirtschaftskrise zu trotzen.

Die Drogeriemarktkette dm scheint der Wirtschaftskrise zu trotzen.

Foto: ddp, ddp

Auch für die nahe Zukunft hat das Unternehmen ehrgeizige Pläne: Die Zahl der Filialen in Deutschland wolle man in den nächsten zehn Jahren auf 2000 verdoppeln, sagte Geschäftsführerin Petra Schäfer am Donnerstag in Düsseldorf. Im Schnitt bringt dm pro Jahr rund 100 neue Geschäfte an den Start.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/2008 (30. September) setzte das Unternehmen europaweit 4,71 Milliarden Euro um. Das waren 13,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. dm hat neben seinem Heimatmarkt Deutschland derzeit weitere rund 1000 Filialen in neun europäischen Ländern - in Österreich und Osteuropa. In Deutschland verbesserte sich der Umsatz um 11,4 Prozent auf 3,36 Milliarden Euro. "Von einer Konjunkturschwäche merken wir nichts", sagte Schäfer.

Mit einem zum Vorjahr von 12,8 auf jetzt 13,5 Prozent gestiegenen Marktanteil bei Drogeriewaren löste dm den bisherigen Spitzenreiter Aldi ab, der nach Feststellung von Marktforschern seinen Anteil leicht von 13,2 auf 13,0 Prozent verringerte. Als Grund führte dm unter anderem seine starke bundesweite Expansion an, in der Nordrhein-Westfalen eine wichtige Rolle spielt.

Im bevölkerungsreichsten Bundesland betreibt dm 315 und damit ein Drittel seiner Filialen, die 1,1 Milliarden Euro zum Konzernumsatz beisteuerten. Die deutschlandweit umsatzstärkste Filiale betreibt dm im Düsseldorfer Hauptbahnhof. Nach 22 neuen Filialen in NRW in diesem Jahr soll 2009 eine gleiche Zahl dazukommen. Darüber hinaus baut dm derzeit in Weilerswist bei Köln für 140 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum.

Trotz Finanzkrise will dm auch im laufenden Geschäftsjahr weiter kräftig Gas geben und den Umsatz um zehn Prozent erneut deutlich anheben. Als weiterer europäischer Standort soll Bulgarien dazukommen. Von den geplanten 231 Millionen Euro an Investitionen sollen 110 Millionen ins Filialnetz fließen, davon 63 Millionen in die deutschen Geschäfte.

Auswirkungen der Finanzkrise auf den Umsatz erwartet das dm-Management nicht. Drogerieartikel seien Waren des täglichen Bedarfs und würden von den Verbrauchern auch weiterhin gekauft, sagte Schäfer. Sie schloss aber nicht aus, dass preiswertere Marken stärker ins Zentrum rücken könnten. dm selbst habe bei den Banken einen guten Ruf und bekomme ohne Probleme Kredite für seine Investitionen.

Trotz höherer Betriebskosten auch bei dm müssten die Verbraucher nicht mit Preiserhöhungen rechnen, versicherte Schäfer. Ein solcher Schritt sei angesichts der aktuellen Lage nicht durchsetzbar. Schon in diesem Jahr habe die durchschnittliche Teuerungsrate im dm-Sortiment bei unter einem Prozent gelegen.

(afp)
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